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Heimskandal: Pfarrer bat zur „Reinigung“

in Betroffene berichten, Medienberichte

kurier.at, 16.7.2012

In einem Tiroler Kinderheim lernten Mädchen den Horror kennen. Ein Priester soll eine Jugendliche missbraucht haben.
Der sensationellen Entscheidung des Bundessozialamtes, einem ehemaligen Heimkind eine staatliche Pension zukommen zu lassen (der KURIER berichtete in der Sonntag-Ausgabe) , liegt ein tragisches, persönliches Schicksal zugrunde.
Die gebürtige Salzburgerin Heike K., 68, (Name von der Redaktion geändert) lebt heute in Deutschland. Als Kind wurde sie missbraucht, mit 14 wurde sie schwanger, mit 16 in das Tiroler Fürsorge-Erziehungsheim St. Martin in Schwaz gesteckt. „Das war für sie der Horror“, sagt ihr Anwalt Christian Sailer. Heike K. lebt heute zurückgezogen. Die Pension wurde ihr zuerkannt, da sie schwere psychische und physische Probleme hat, die auf Verbrechen zurückgehen, die in St. Martin verübt wurden.
„Es war schlimmer als im Gefängnis“, erinnert sich Heike K. „Vergitterte Fenster, verschlossene Türen. Es wurde gesagt, ich gehöre zum Abschaum. Ich sei eine Hure mit Hosentürl-Blick.“ Strafen für Kleinigkeiten, Sprechverbot, Schreibverbot, Besuchsverbot.
Außerdem musste hart gearbeitet werden. „Zuerst kam ich in die Waschküche.“ Die Wäsche der Erzieherinnen, des Heimes und die gesamte Wäsche eines Knaben-Erziehungsheimes wurde von den Mädchen auf der Waschrumpel gewaschen. Noch heute seien ihre Fingernägel wegen der Lauge „wie Papier“. Schon mit 17 hatte sie im Heim durch das Schleppen der Waschkörbe einen Bandscheibenvorfall. Später folgte Rheuma. „Meine Gelenke sind kaputt, verformt.“

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In den Händes des Sadisten

in Betroffene berichten, Medienberichte

Taz, 26.6.2012

Zehn Jahre verbrachte Walter Nowak im Kinderheim des Thurgauer Klosters Fischingen. Er erzählt von Folter und Missbrauch. Obwohl ein Fachgremium seine Schilderungen glauwürdig einstufte, verweigert ihm das Kloster eine Entschädigung.
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Sexueller Missbrauch: Offener Brief an Bundespräsident Fischer

in Betroffene berichten, Politik

Wien, 20.6.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Fischer,

Mit großer Verwunderung haben wir erfahren, dass Sie den sog. „Zwischenbericht“ der Klasnic-Kommission  „dankend“ entgegengenommen haben.

Die Klasnic-Kommission wurde von der katholischen Kirche mit dem offiziellen Ziel eingerichtet, Betroffenen freiwillig und unbürokratisch zu helfen bzw. diese zu entschädigen. Die Realität liefert freilich ein anderes Bild. Offensichtlich dient die Kommission auch dazu, Kritik von der katholischen Kirche abzuwenden und die Einberufung einer staatlichen Untersuchungskommission (z.B. nach dem Vorbild Irlands) zu verhindern. Leider hat in Österreich eine konsequente Aufarbeitung im Sinne der Opfer nie stattgefunden. Wir haben Informationen, dass 35 pädokriminelle Priester nach wie vor im Amt sind, einige von ihnen sogar nach wie vor mit Kindern arbeitend. Die meisten dieser Fälle sind der Klasnic-Kommisison bekannt.

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Church abuse in Austria

in Betroffene berichten, Medienberichte

Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt hat bekanntgegeben, dass sie der röm. kath. Kirche in Österreich eine Liste von 40 klerikalen Mitgliedern, die des sexuellen Missbrauchs verdächtigt werden, übergeben hat. Phillip Schwärzler von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt spricht mit Riem Higazi über diesen Bericht. Der Beitrag in englisch:

church_abuse_fm4_5_6_2012

Plattform Betroffene kirchlicher Gewalt: 35 pädophile Priester unbehelligt im Amt

in Betroffene berichten, Medienberichte

Betroffene fordern Bischöfe zum Handeln auf und übermitteln Liste von Beschuldigten

(Wien, 4.6.12, PUR) – Bei der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt sind seit März 2010 mehr als 400 Meldungen zu Gewalt gegen Kinder und Jugendliche eingegangen. In diesem Zusammenhang wurden vielfach auch die Namen der Gewaltausübenden genannt. Besonders beschämend ist es, dass sich 35 beschuldigte Priester nach wie vor im Dienst befinden. Einige von ihnen wurden zwar kurzfristig suspendiert, aber nach Abflauen des öffentlichen Interesses schon bald wieder in der Seelsorge eingesetzt. Die Hoffnung, dass seitens der römisch-katholischen Kirche nachhaltige Konsequenzen gezogen wurden, hat sich bis jetzt nicht erfüllt. Diese zögerliche Haltung stellt eine der Ursachen für sexuelle Gewalt in der Kirche dar. „Es ist empörend, wenn Priester in neuen Pfarren eingesetzt werden bzw. als Aushilfspriester tätig sind, wenn ein vielfach schuldig gewordener Priester in den Kunst- und Kulturbeirat der Erzdiözese Wien berufen und zum Kirchenrektor einer oberösterreichischen Kirche ernannt wird“, sagt der Psychologe Philipp Schwärzler von der unabhängigen Hotline. „Es ist unfassbar, dass ein Priester, der sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche ausgeübt hat, jetzt Sakristeidirektor in einer Stiftskirche ist. Oder dass ein burgenländischer Pfarrer trotz einer strafrechtlichen Verurteilung zu 18 Monaten bedingter Haft wegen versuchtem schweren sexuellen Missbrauchs, sittlicher Gefährdung von Personen unter 16 Jahren und Verstoß gegen das Suchtmittelgesetz wieder sein Pfarreramt inne hat.“

Sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche

Die Namen dieser und weiterer Männer wurden jetzt an die zuständigen Bischöfe gesandt mit der Aufforderung, endlich Konsequenzen zu ziehen bzw. die in manchen Fällen noch notwendigen Abklärungen vorzunehmen und bis Ende Juli 2012 über die Ergebnisse zu informieren. Es sind insgesamt 40 Personen, denen allesamt sexuelle Gewalt gegen Kinder und Jugendliche vorgeworfen wurde. 35 Priester (davon 17 Ordenspriester), 2 nicht geweihte Ordensangehörige sowie 3 Laienmitarbeiter. In nahezu zwei Drittel dieser Fälle liegen auch Angaben darüber vor, dass kirchliche Stellen (Ombudsstellen; Klasnic-Kommission; Vorgesetzte wie Bischöfe, Äbte usw.) über die Vorwürfe informiert sind. Trotzdem dürfen diese Männer immer noch ehrenvolle Ämter bekleiden und priesterliche Funktionen ausüben.
Die Anzahl der beschuldigten Priester im Amt verteilt sich auf folgende Diözesen:

Erzdiözese Wien, Kardinal Schönborn: 11
Diözese Graz-Seckau, Bischof Kapellari: 7
Erzdiözese Salzburg, Erzbischof Kothgasser: 6
Diözese Innsbruck, Bischof Scheuer: 5
Diözese Linz, Bischof Schwarz: 4
Diözese St. Pölten, Bischof Küng: 3
Militärdiözese, Bischof Werner: 2
Diözese Eisenstadt, Bischof Zsifkovics: 1
Diözese Essen (D), Bischof Overbeck: 1

Kaplan Paterno und das Schweigen des Bischofs
Die Verantwortlichen der Diözese Feldkirch werden darüber informiert, dass die vielen Betroffenen von sexueller Gewalt durch Kaplan Paterno immer noch auf eine öffentliche Stellungnahme warten. Kaplan Paterno hat die Taten bis zu seinem Tod geleugnet und die Verantwortlichen der Diözese haben sich bei den Betroffenen trotz Kenntnis der eindeutigen Sachlage nie öffentlich entschuldigt.

vernetzung@betroffen.at

Presse-Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at

Siehe auch: www.tt.com und oe1.orf.at

Kloster stellt Glaubwürdigkeit von Kläger infrage

in Betroffene berichten, Medienberichte

Vorarlberg, 26.4.2012, vorarlberg.orf.at

Im Prozess eines 58-Jährigen gegen das Kloster Mehrerau am Landesgericht Feldkirch haben Rechtsvertreter des Klosters die Missbrauchsvorwürfe des ehemaligen Schülers angezweifelt. Die beiden Zivilprozesse wurden vertagt.

Am Landesgericht Feldkirch wurden am Donnerstag gleich zwei Klagen gegen das Kloster Mehrerau verhandelt. Zwei ehemalige Internats-Zöglinge gehen zivilrechtlich gegen das Kloster vor, weil sie Schadenersatz für jahrelange und schwere sexuelle Misshandlung verlangen. Beide Zivilprozesse wurden vertagt.
Ein ehemaliger 58 Jahre alter Schüler stand am Donnerstag zum zweiten Mal vor Gericht. Beim ersten Prozess und auch noch zu Beginn der Verhandlung am Donnerstag waren die Übergriffe von beiden Seiten unbestritten.

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Kirchenopfer klagt Klasnic-Kommission an

in Betroffene berichten, Medienberichte

Wien, 25.4.2012, kurier.at

Vertrauliche Gespräche eines Missbrauchsopfers mit Psychologen der Klasnic-Kommission sollen an die Kirche weitergegeben worden sein.

Datenleck oder breiter Datenmissbrauch? Diese Frage stellt sich Herbert Loitsch. Der Niederösterreicher ist ein von der Kirche anerkanntes Missbrauchsopfer.

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Datenleck in der Klasnic-Kommission

in Betroffene berichten, Medienberichte

Markus Rohrhofer, 24. April 2012, derstandard.at

Die Unabhängigkeit der Klasnic-Kommission steht auf dem Prüfstand. Eine Datenanfrage eines Opfers offenbart, dass offensichtlich intime Details rund um Missbrauchsfälle bei der Bischofskonferenz landen
Herbert L. wandte sich im vergangenen Jahr mit einer sogenannten Datenanfrage an die Klasnic-Kommission und die Stiftung Opferschutz. Herr L. ist anerkanntes Missbrauchsopfer und wurde bereits mit 10.000 Euro von der katholischen Kirche entschädigt. Was der Wiener noch genau wissen wollte, ist, welche Daten zu seiner Person im Zuge seiner Missbrauchsaufarbeitung gespeichert wurden. Die Antwort kam im Februar 2012 und überraschte Herbert L. Der eingeschriebene Brief, der dem Standard vorliegt, trägt nämlich den Briefkopf des Generalsekretariats der österreichischen Bischofskonferenz.
Die Erklärung folgt im ersten Absatz: „Beide angefragten Einrichtungen haben das Auskunftsbegehren zuständigkeitshalber der Datenschutzkommission der Katholischen Kirche in Österreich zugeteilt.“ Zuständig für mitunter heikle Datenfragen rund um die eigentlich kirchenunabhängige Opferschutzanwaltschaft ist also die katholische Datenschutzkommission.

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ZIB24 Studiogespräch vom 17.4.2012

in Betroffene berichten, Medienberichte, TV & Filme

Im Studio zu Gast sind Caroline List von der „Klasnic-Kommission“ und Opfervertreter Sepp Rothwangl von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“.

https://youtu.be/ZvlJazaOyW0

Horrorkloster Kremsmünster

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Prügel, Schusswaffen, sexueller Missbrauch: 40 Schüler des Stifts Kremsmünster klagen an
Das Benediktinerstift Kremsmünster war für Hunderte Klosterschüler bis in die neunziger Jahre die Hölle. An der Tagesordnung: systematische Gewaltexzesse, sexueller Missbrauch, emotionale Zermürbung. Ein pädophiler, schwer bewaffneter Mönch stand als Konviktsdirektor an der Spitze eines ­sadistischen Regimes. Ihm droht nun die Anklage. profil liegt der Gerichtsakt vor.
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