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Empörung über Bischofsauftritt bei Groer-Messe

in Medienberichte

josef_hartmannEin angekündigter Auftritt des Eisenstädter Bischofs Ägidius Zsifkovics bei einer Gedenkmesse für den vor zehn Jahren verstorbenen Kardinal Hans Hermann Groer erbost die Plattform „Betroffene Kirchlicher Gewalt“.

„Ein Schlag ins Gesicht“
Auch für Josef Hartmann, der erstmals Anschuldigungen gegen Groer erhoben hatte, ist die Veranstaltung „ein Schlag ins Gesicht“. 1995 hatte der ehemalige Groer-Schüler Josef Hartmann im Nachrichtenmagazin „profil“ über seine mehr als 20 Jahre zurückliegenden Erlebnisse berichtet.
Missbrauchopfer Josef Hartmann

Die Folge war nicht nur ein schwerer Imageverlust für die katholische Kirche – in den darauffolgenden Jahren traten auch mehrere 100.000 Katholiken aus der Kirche aus. Hartmann fordert: „Zsifkovics soll sich im Vatikan bei Papst Franziskus dafür einsetzen, dass die Geheimakte Groer endlich geöffnet und den Betroffenen zugänglich gemacht wird.“

Zum Artikel | religion.ORF | 28.3.2013

Eisenstädter Bischof Zsifkovics will Pädo-Kardinal Groer mit Gedenkmesse ehren

in Medienberichte, TV & Filme

Betroffene Kirchlicher Gewalt: „Missbrauchsleugnung und Verhöhnung der Opfer“

(Maria Roggendorf, Eisenstadt, 28.3.13, PUR) Die jährlichen Wallfahrten und Gedenkmessen zu Ehren des Missbrauchskardinals Groer stellen einen Affront für dessen zahlreiche Opfer dar, doch dass sich nun sogar Burgenlands Bischof Zsifkovics zu den Missbrauchsleugnern zum 10. Todestag am 8. April dazugesellt, das schlägt dem Fass den Boden aus: „Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt legt schärfsten Protest ein“, sagt deren Sprecher Sepp Rothwangl. „Kardinal Groer hat eine Spur der seelischen Verwüstung, u.a. mit Suizidfolgen durch das Land gezogen. Bis heute leiden viele seiner Opfer weiter.“ Auch für Josef Hartmann, der durch sein mutiges Auftreten die Verbrechen Groers erstmals öffentlich gemacht hat, ist diese „Feier“ ein Schlag ins Gesicht. Hartmann fordert jetzt: „Zsifkovics soll sich im Vatikan bei Papst Franziskus dafür einsetzen, dass die Geheimakte Groer endlich geöffnet und den Betroffenen zugänglich gemacht wird.“ Und Rotwangl ergänzt: „Zsifkovics ist offensichtlich auch ein Leugner, was die kirchlichen Missbrauchsverbrechen betrifft. Wenn er Anstand hätte, würde er seine Teilnahme dort absagen.“

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„Klasnic-Kommission“: droht nun eine Klage wegen Verstoß gegen das UWG?

in Medienberichte, Prozesse

Wien (OTS) – Am 14.12.2012 beschied die Datenschutzkommission, dass die sog. „Unabhängige Opferschutzanwaltschaft“ („Klasnic-Kommission“) als kirchliche Einrichtung zu betrachten ist. Unlängst folgte eine kurzfristige Ausladung aus dem Parlament, in dem die „Klasnic-Kommission“, so die kirchliche Darstellung, gar eine „parlamentarische Enquete“ abhalten wollte. Nun droht Waltraud Klasnics Werbeagentur, der Inhaberin der Domain „www.opfer-schutz.at“, sowie Herwig Hösele, der sich als „Koordinator“ der Klasnic-Kommission ausgibt, eine Klage wegen Verstößen gegen das Unlauterer-Wettbewerbs-Gesetz (UWG).

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Nach gescheitertem einseitigem kirchlichen Missbrauchssymposium: Betroffene regen große Missbrauchskonferenz an

in Medienberichte

Anlässlich des kirchlichen Missbrauchssymposiums im Haus der Industrie, an dem hauptsächlich kirchliche Mitarbeiter und die Mitglieder der kircheneigenen Klasnic-Kommission anwesend waren, regt die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt jetzt eine große Konferenz zum Thema sexueller Missbrauch in der r.k. Kirche an. Die Zeit ist reif, dass auch Betroffenen als kompetenten Experten Mitspracherecht eingeräumt wird. Das offenbart auch die Tatsache, dass diese Veranstaltung, die zuerst im Parlament anberaumt war, letztendlich von Parlamentspräsidentin Prammer abgesagt wurde, mit der Begründung, dass die Vertrauensbasis mit Betroffenen fehle. Zuletzt hatte auch noch Prof. Beier von der Berliner Charité – der einzige verbleibende kirchenunabhängige Referent – seine Teilnahme an dieser Veranstaltung abgesagt.

Große gemeinsame Konferenz
„Mit der kircheneigenen Klasnic-Kommission ist jetzt eine kirchliche Stelle zur Bearbeitung des Missbrauchsthematik errichtet, was grundsätzlich ja positiv ist, aber nicht reicht“, erklärt Betroffenen-Vertreter Sepp Rothwangl. „Es muss nun endlich eine unabhängige Aufklärungsinstitution eingerichtet werden. Wir regen daher eine gemeinsame Konferenz an, wo Betroffenen, Experten, Historiker, Politik und auch die Täterseite zu Wort kommen. Dabei denken wir durchaus an die Klasnic-Kommission, sie hat bereits Strukturen, ist mit umfangreichen finanziellen Mitteln durch die Kirche ausgestattet und könnte in einer solchen Konferenz optimal die Täterseite vertreten. In einem ersten Schritt ist es wichtig, die Betroffenen zu hören, später wird es aber wichtig sein, dass auch die Vertreter der Täter befragt werden und zu Wort kommen“ so Rothwangl weiter.

Parlamentarische Enquete
Auch nach Ansicht der Initiative „Religion ist Privatsache“ ist eine parlamentarische Missbrauchs-Enquete überfällig. Von solch einer Veranstaltung erwartet sich Vorstandsmitglied Eytan Reif jedoch nicht nur die Belebung der Diskussion, sondern auch handfeste Resultate: „Die Zeit des Redens und Hinauszögerns ist vorbei. Der Staat muss diese Angelegenheit endlich zur Chefsache erklären und handeln“. Für Reif ist die Errichtung eines staatlichen Fonds nach dem Vorbild des „Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus“ unausweichlich. „Sowohl der Staat als auch die österreichische Gesellschaft haben jahrzehntelang beide Augen zugedrückt – gewusst haben es aber alle. Das kommt irgendwie bekannt vor“ so Reif abschließend.

www.kirchen-privilegien.at

Presse-Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at,

Auf Druck der „Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt“ erteilt NR-Präs. Barbara Prammer der Klasnic-Kommission eine Absage

in Medienberichte, Veranstaltungen

Parlaments-Kirche-Abgesagt(Wien, 21.3.13, PUR) Nationalratspräsidentin Barbara Prammer sagte heute kurzfristig das für 26. Februar geplante Symposium zu „Gewalt und Missbrauch“ ab. Mit großer Anerkennung reagierte die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ auf die Entscheidung von NR-Präsidentin Prammer eine gemeinsame Veranstaltung mit der Klasnic – Kommission der Erzdiözese Wien, im Parlament abzusagen. Im Rahmen der Veranstaltung hätte zwar auch ein Opus Dei Mitglied referiert, es war jedoch kein einziger Betroffener als Experte geladen. Prammer begründet die Absage damit, dass sie „unbedingt vermeiden möchte, dass sich die Opfer ausgegrenzt fühlen.“

Ihr Parteikollege Bundespräsident Heinz Fischer ist bisher nicht bereit gewesen, Betroffene Kirchlicher Gewalt einen Termin zu gewähren. Hingegen hatte er die von Betroffenen kritisierte Klasnic Kommission und die ganze Bischofskonferenz sehr wohl empfangen und auch sehr lobende Worte für deren „Aufarbeitung“ gefunden.

Absage auch an kircheneigene Aufarbeitung
„In der Politik scheint sich endlich etwas zu bewegen“, freut sich Sepp Rothwangl von der Plattform kirchlicher Gewalt. „Barbara Prammers Entschluss zeugt von Weitsicht und Sensibilität. Wir Betroffene fühlen uns damit gehört und ernst genommen. Wir stehen jederzeit zur Verfügung, um jetzt gemeinsam mit der Politik dieses finstere Kapitel der österr. Geschichte aufzuarbeiten und haben auch das know-how dazu. Denn eine Aufklärung kann nur kirchen- und damit täterunabhängig erfolgen. Die Klasnic-Kommission der Erzdiözese Wien hat bisher immer im Interesse ihres Auftraggebers, nämlich der Kirche, agiert. Jetzt könnte endlich eine echte Aufarbeitung beginnen“, schließt Rothwangl.

www.kirchen-privlegien.at

Presse-Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-412-1491, info@purkarthofer-pr.at

Missbrauchsopfer: NR-Präsidentin Prammer macht gemeinsame Sache mit kirchlichen Täterschützern

in Medienberichte

Verhöhnung von Opfer und Demokratie durch parlamentarische Seligsprechung der kirchlichen Schadensabwicklung

Forderung: Prammer soll das Symposium absagen

Parlaments-Kirche-Posting

(Wien, 21.2.13, PUR) Nicht nur, dass es bis heute keine staatliche Kommission zur Aufklärung der kirchlichen Gewalt- und Missbrauchsverbrechen gibt – obwohl die Betroffenen dies seit langem fordern. Nun macht sogar das Parlament gemeinsame Sache mit der Kirche. Denn SPÖ-Nationalratspräsidentin Barbara Prammer lädt am 26. Februar 2013 gemeinsam mit der Klasnic Kommission der Erzdiözese Wien zu einem Symposium „Gewalt- und Missbrauchsprävention“. Im Rahmen des Symposiums wird die Klasnic Kommission sogar als „unabhängig“ tituliert, und das obwohl nun auch amtlich bestätigt wurde, dass diese Kommission Teil der Erzdiözese Wien ist: www.ots.at/presseaussendung

„Unabhängige Experten“
Der Zynik nicht genug: es werden Mitglieder der kirchlichen Missbrauchskommission als „unabhängige Experten“ referieren, darunter auch ein Opus-Dei Mitglied. „Betroffene wurden bei dieser sogenannten „Expertentagung“ ausgespart, wie schon so oft“, ärgert sich Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. „Das Demokratieverständnis der allerhöchsten parlamentarischen Würdenträger ist niederschmetternd: die umstrittene Klasnic-Kommission wird von NR-Präsidentin Prammer quasi parlamentarisch selig gesprochen. Wir fordern die Präsidentin daher auf, diese Veranstaltung abzusagen und sich statt dessen von Betroffenenseite zu informieren. Immerhin handelt es sich um das größte Verbrechen der 2. Republik“, so Rothwangl. Die wesentlichsten Kritikpunkte der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt: Opfer werden mit Almosen abgefertigt, Transparenz gibt es nicht und pädokriminelle Priester bleiben im Dienst. Das vom 15.-22. April zur Unterschrift aufliegende Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien fordert deswegen auch ein Gesetz zur staatlichen Aufklärung der kirchlichen Missbrauchs- und Gewaltverbrechen.

www.kirchen-privilegien.at

Pope Benedict ‚complicit in child sex abuse scandals‘, say victims‘ groups

in Medienberichte

guardian.co.uk Monday 11 February 2013

For the legions of people whose childhoods and adult lives were wrecked by sexual and physical abuse at the hands of the Roman Catholic clergy, Pope Benedict XVI is an unloved pontiff who will not be missed.

Victims of the epidemic of sex- and child-abuse scandals that erupted under Benedict’s papacy reacted bitterly to his resignation, either charging the outgoing pontiff with being directly complicit in a criminal conspiracy to cover up the thousands of paedophilia cases that have come to light over the past three years, or with failing to stand up to reactionary elements in the church resolved to keep the scandals under wraps.

From Benedict’s native Germany to the USA, abuse victims and campaigners criticised an eight-year papacy that struggled to cope with the flood of disclosures of crimes and abuse rampant for decades within the church. Matthias Katsch, of the NetworkB group of German clerical-abuse victims, said: „The rule of law is more important than a new pope.“

 

Zum Artikel [the guardian]

Amtlich bestätigt: Klasnic Kommission ist Teil der Erzdiözese Wien

in Medienberichte

-Kirche hat vollen Zugriff auf sensible Opfer-Daten
-Heftige Kritik der ARGE Daten an kirchlichem Datenschutz

(Wien, 3.2.13, PUR) Nun ist es amtlich: jene Kommission, stets auf die eigene Unabhängigkeit gepocht hat und kirchliche Missbrauchsverbrechen aufklären sollte, ist in Wahrheit ein Teil der Erzdiözese Wien und somit in keiner Weise ‚unabhängig’. In einem aktuellen Bescheid der Datenschutzkommission der Republik Österreich, der nach der Anfrage eines Missbrauchsopfers erfolgte, heißt es:

1. Die sogenannte „Unabhängige Opferschutzkommission“ ist organisatorischer Teil der Erzdiözese Wien und muss deswegen selbst keine Datenschutzgesetze einhalten
2. Die österreichische Bischofskonferenz unterliegt ebenso wie alle anderen Organisationen dem Datenschutzrecht und muss per Bescheid, entgegen ihrer bisherigen Weigerung, allen Betroffenen Auskunft über Art und Inhalt der gespeicherten Daten erteilen.

ARGE Daten: Grundrechte von Opfern massiv verletzt
Die Klasnic-Kommission hatte bisher die Aushändigung von Daten an Missbrauchsopfer u.a. mit dem Argument der kirchenrechtlichen „geistlichen Verschwiegenheitspflicht“ verweigert. „Der Bescheid der Datenschutzkommission offenbart schwere Mängel in der Umsetzung des Datenschutzgesetzes durch die katholische Kirche “, kritisiert Hans Zeger, Obmann der ARGE Daten. „Mit der Konstruktion einer ‚innerkirchlichen
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Liebe Deinen Nächsten…

in Medienberichte

kurier.at, 24.1.2013

„Liebe deinen Nächsten, wie dich selbst“, heißt es in der Bibel. Ein Pater aus Vorarlberg hat das Zitat über Jahre hinweg zu wörtlich genommen und sehr frei interpretiert. Zudem hat er Liebe mit sexuellem Missbrauch verwechselt.
Pater Johannes aus dem Bregenzer Kloster Mehrerau soll mehrere Kinder sexuell missbraucht und vergewaltigt haben. Als Lehrer und Regens des Kloster-Gymnasiums. Der Mann ist geständig und wurde dennoch nie dafür verurteilt.

Das Kloster muss von seiner Vergangenheit gewusst haben. Jahrzehntelang wurde darüber geschwiegen. Was Pater Johannes wiederum ermöglichte, Kinder zu missbrauchen. Bereits 1968 war Pater Johannes wegen sexuellen Missbrauchs eines Kindes bedingt zu vier Monaten schweren Kerkers verurteilt worden. Anfang der 1970er-Jahre wurde er dennoch als Lehrer im Stiftsgymnasium aufgenommen. Das Zisterzienser-Stift ließ den Pädophilen wieder auf Kinder los. Erst im Jahr 2004 kam seine pädophile Neigung erneut ans Tageslicht. Der Polizei gestand Pater Johannes, von etwa 1970 bis 1982 „fünf bis zehn Schüler wiederholt sexuell missbraucht“ zu haben. Das Gericht musste ihn dennoch ziehen lassen. Wegen Verjährung. Trotz Geständnisses.
Zum Artikel: kurier.at

Erstmals Gerichtserfolg für kirchliche Missbrauchsopfer

in Medienberichte

Ansprüche zweier Missbrauchsopfers gegen das Kloster Mehrerau sind nicht verjährt.

(Bregenz, Wien: 23.1.2013. PUR) – Christian C. und Bruno G. (Namen geändert) haben zu Jahresbeginn 2012 am Landesgericht Feldkirch gegen das Kloster Mehrerau in Bregenz Zivilrechtsklagen auf Schmerzengeld und Verdienstentgang in der Höhe von Euro 200.000.- bzw. 135.000.- eingebracht. Beide Kläger wurden als Schüler von Pater Johannes B. schwer sexuell missbraucht. Der Täter war schon 1968 wegen sexueller Gewalt gegen einen Buben strafrechtlich verurteilt worden und wurde trotzdem vom Kloster beschäftigt. Entgegen dem Verjährungseinwand durch das Kloster, stellte das Gericht nun fest, dass beide Fälle (1968, 1982) nicht verjährt sind.

Täter im Ausland versteckt
Konsequent hat das Kloster Mehrerau eine Aufklärung der Missbrauchsfälle zu verhindern versucht. Abt Anselm van der Linde und sein Prior bestätigten vor Gericht, den Aufenthaltsort des Täters im Ausland zu kennen, verweigerten jedoch die Bekanntgabe der Adresse. Demzufolge konnte das Gericht den Täter nicht als Zeuge zu den Missbrauchsfällen sowie zum Wissen seiner Mitbrüder befragen.

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