betroffen.at

Entschädigung für frühere Admont-Zöglinge

in Prozesse

ORF Steiermark, 9.1.2013

Die Opferschutzkommission unter der Leitung von Waltraud Klasnic entschädigt erstmals ehemalige Schüler des Stifts Admont. Die beiden beschuldigten Patres bleiben aber weiter als Seelsorger im Amt.

Die beiden Männer hatten sich an die Opferschutzkommission gewandt, weil sie als ehemalige Zöglinge des Stifts Admont von zwei Patres misshandelt worden seien. Knapp drei Jahre waren die Fälle anhängig, ehe die Kommission den Opfern eine Entschädigung zusprach.
all zuerst „nicht plausibel genug“

Klar war das nicht von Anfang an, wie ein heute 58-Jähriger, der anonym bleiben will, schildert: „Drei Jahre lang hat mir die Kommission nicht geglaubt.“ Der ehemalige Schüler von Admont hatte darauf hingewiesen, dass er durch die Misshandlungen und sexuelle Gewalt schwere Verletzungen davongetragen hatte, die ihm heute noch zu schaffen machen. Es gab auch einen Zeugen sowie das Gutachten eines – von der Kommission beauftragten – Psychologen, der einen eindeutigen Zusammenhang zwischen den Übergriffen und den psychischen Folgen feststellte.
Zum Artikel: steiermark.orf.at

Klasnic-Kommission entschädigt Admont-Opfer

in Medienberichte

Ö1 Morgenjournal, 9.1.2013 von Barbara Gansfuß

Die Klasnic-Kommission der katholischen Kirche entschädigt nun erstmals ehemalige Schüler des Konvikts des Stifts Admont in der Steiermark. Zwei Männer haben sich an die Kommission gewandt, sie seien von zwei Patres schwer misshandelt und missbraucht worden. Knapp drei Jahre waren die Fälle nun anhängig, bisher hatte die Kommission die Vorwürfe als haltlos bezeichnet. Nun gibt es doch Geld für die Betroffenen.
Lange wurde ihm nicht geglaubt
Die beiden Männer bekommen jeweils 25.000 Euro und 100 Stunden Therapie. „Drei Jahre lang hat mir die Kommission nicht geglaubt“, sagt einer von ihnen, ein heute 58jähriger, der anonym bleiben will.
Mehr: oe1.orf.at

Wende im Stift Admonter Misshandlungsskandal: Zwei Opfer mit Maximalsatz von Kirchen-Kommission entschädigt

in Medienberichte

Kardinal Schönborn und Bischof Kapellari  geraten unter Druck

(Wien, Admont, 9.1.13, PUR) „Das zeigt, wie planlos und überfordert Schönborns Klasnic Kommission ist“, empört sich Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt: Zwei Missbrauchsopfer, die in Stift Admont als Kinder von zwei Kirchenangehörigen mehrfach rituell vergewaltigt wurden, hatten sich an die Kommission gewandt. In den von ihr beauftragten psychologischen Gutachten waren keine Zweifel an der Glaubwürdigkeit der Opfer offen geblieben. Trotzdem verweigerte die Kommission jegliche Entschädigungszahlungen. Selbst Caroline List, Richterin im OLG Graz und in befremdlicher Doppelfunktion Mitglied der Schönborn-Kommission, hatte die Ablehnung der Entschädigungsanträge der beiden Gewaltopfer vehement verteidigt.

Nun, nach zwei Jahren der wiederholten Ablehnung, gibt es eine unerwartete Wende: Die Betroffenen wurden mit jeweils 25.000 EUR entschädigt. „Offensichtlich war der öffentliche Druck auf die Kirchenkommission zu groß, zumal auch immer mehr Opfer bekannt wurden“, erklärt sich Rothwangl die plötzliche Wende.

Missbrauchs-Priester immer noch im Dienst
Erledigt ist die Sache für Stift Admont und Bischof Kapellari freilich noch lange nicht. Denn einer der beschuldigten Priester ist nach wie vor in der Obersteiermark im Dienst. Der zuständige Bischof Kapellari hat gebetsmühlenartig wiederholt, dass er vom Vorwurf der rituellen sexuellen Misshandlungen nichts wisse. Noch im Sommer hatte er der Plattform Klagen angedroht, weil sich keine pädokriminellen Priester in der Steiermark im Amt befänden, wie er meinte. Nun gerät der steirische Medienbischof immer mehr unter Druck, seit offenbar wurde, dass ihm, sowie Kardinal Schönborn, Unterlagen und Anzeigen schon seit 2010 zur Kenntnis gebracht wurden. Außerdem plant eines der kirchlichen Gewaltopfer eine zivilrechtliche Klage auf eine angemessene Entschädigung.

Unwürdigem Treiben der Klasnic Kommission ein Ende bereiten
„Schönborns Klasnic Kommission arbeitet wie ein Salzamt: mal entscheidet sie so, mal so. Stets langsam und nie transparent“, kritisiert Rothwangl. Oft ignoriere sie auch die von ihr selbst in Auftrag gegebenen Gutachten, so die Erfahrungen der Betroffenen-Plattform mit der Kommission. „Zwei Jahre sind genug. Die kirchliche Aufarbeitung der eigenen Missbrauchsfälle ist gründlich gescheitert“, sagt Sepp Rothwangl. „Opfer werden mit Almosen abgefertigt, pädokriminelle Priester bleiben im Dienst. Es ist beschämend, dass das größte heimische Gewaltverbrechen seit dem zweiten Weltkrieg von der Täterorganisation selbst aufgearbeitet wird.“ Das kommende Volksbegehren gegen Kirchprivilegien fordert deswegen auch ein Gesetz zur staatlichen Aufklärung der kirchlichen Missbrauchs- und Gewaltverbrechen.

Presse-Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at

Missbrauchs-Studie in Deutschland vor dem Aus

in Medienberichte

spiegel online | 8.1.2013
Es sollte der Befreiungsschlag werden: Die Deutsche Bischofskonferenz beauftragte das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen mit der Aufarbeitung des Missbrauchsskandals. Doch nun steht das Projekt vor dem Aus – Bistümer weigern sich, die notwendigen Daten herauszugeben.

2011 beauftragte die Deutsche Bischofskonferenz das Kriminologische Forschungsinstitut Niedersachsen (KFN) mit der Aufarbeitung der Fälle. In einem Forschungsprojekt sollten die Personalakten der Kirche aus allen 27 Diözesen auf Missbrauchsfälle untersucht – und so verlorengegangene Glaubwürdigkeit zurückgewonnen werden.

Doch nun steht die Aufarbeitung nach Informationen von SPIEGEL ONLINE vor dem Aus. Institutsleiter Christian Pfeiffer beklagt, die Kirche weigere sich zu kooperieren. Ende vergangenen Jahres wandte er sich in zwei Schreiben an die Bistümer. In ihnen mahnte er die versprochene Transparenz und Kooperation an. Außerdem fragte er, ob Hinweise stimmten, wonach in einigen Bistümern aktiv Akten vernichtet worden seien.

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Österreich stimmt 2013 über Kirchenprivilegien ab

in Medienberichte

Eine echte BürgerInnenbewegung setzt sich durch:
Im neuen Jahr 2013 wird das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien eingeleitet. Sylvesternachmittag, wurden die mehr als 8.600 Unterstützungserklärungen dem Innenministerium übergeben.

Wichtigste Anliegen:

  • Klare Trennung von Kirche und Staat
  • Gegen Subventionen und Vergünstigungen der Kirchen im Ausmaß von jährlich € 3,8 Mrd
  • Staatliche Aufklärung der kirchlichen Missbrauchs- und Vertuschungsverbrechen

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Missbrauch im Kloster Mehrerau: Schweres Trauma friert Erinnerung ein

in Medienberichte

derStanard: 4. Dezember 2012, 19:26

Gutachter widerlegt Zweifel an Opfer im Missbrauchsprozess gegen Kloster Mehrerau

Feldkirch – Fortsetzung des ersten Zivilprozesses gegen das Kloster Mehrerau am Landesgericht Feldkirch: Wie gehabt zweifelt Kloster-Anwalt Bertram Grass an der Glaubwürdigkeit des Klägers, der angibt, vom ehemaligen Lehrer und Erzieher Emeran B., „Pater Johannes“, wiederholt missbraucht worden zu sein. Der heute 58- Jährige, – er nahm an der Verhandlung nicht teil -, fordert vom Kloster 200.000 Euro Schadenersatz. Richterin Birgit Vetter will in diesem Prozess die Frage der Verjährung klären.

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Auch Urologen beschneiden mitunter voreilig

in Beschneidung, TV & Filme

Edwin Reichhart, Gründer der Aufklärungsseite zu Beschneidungsfolgen www.beschneidung-von-jungen.de. “Die Betroffenen, die uns kontaktieren, sind massivem Leidensdruck infolge ihrer Beschneidung ausgesetzt. Viele fühlen sich vergewaltigt. Ebenso wie bei anderen Traumatisierungen brauchen Opfer oft 20 und mehr Jahre, bis sie in der Lage sind, ihre Probleme zu benennen. Oft ist die sexuelle Empfindungsfähigkeit durch die Narben und Verwachsungen eingeschränkt. Narben gibt es immer, Verwachsungen treten bei 50% der Beschneidungen auf”

Erstmals Strafanzeige gegen muslimischen und jüdischen Beschneider

in Beschneidung, Medienberichte

Tatvorwurf: Körperverletzung an mindestens 2000 Babys und Kindern

(Wien, 29.11.12) Angezeigt werden der Gemeinderabbiner und Mohel der Israelitischen Kultusgemeinde Wien, der laut eigener Aussage in Österreich bereits mehr als 1000 religiös veranlasste medizinisch nicht indizierte Genitaloperationen an männlichen Säuglingen vorgenommen hat. Diese Genitaloperationen erfolgen in Form von Zirkumzisionen ohne Betäubung. Der zweite Angezeigte ist praktischer Arzt, der ein Beschneidungszenturm in Wien betreibt und auf rituelle islamische Beschneidung spezialisiert ist. Er ist auch Vorstand der Islamischen Glaubensgemeinde in Wien. Auf seiner Homepage stellt er stolz Fotos von beschnittenen Kindern online. Gegen den Arzt wird auch eine Anzeige bei der Disziplinarkommission der Ärztekammer erfolgen. Gegen den Rabbiner eine weitere Anzeige wegen Verstoßes gegen das Ärztegesetz.

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Buchpräsentation: Nie wieder schweigen

in Bücher

Freitag, 30. November 2012, 19:00 Uhr
Oedmühle in Kasten 31
4893 ZELL AM MOOS/TIEFGRABEN
Eintritt frei

Nie wieder schweigen
Sexueller Missbrauch in der kath. Kirche
Autor: Blaichinger Norbert

Hardcover; Format 14,5 cm x 21,00 cm; 132 Seiten,
ISBN 978-3-902616-73-9; Ranshofen 2012; Preis: EUR 18,70

Dieses Buch ist der 2. Teil der Enthüllungen rund um den pädophilen Pater B., der zwar im Jahr 2010 verstorben ist, aber dennoch bis heute Spuren der Verwüstung – in das in vielerlei Hinsicht – hinterlassen hat. Anhand des Herrn O., der nur eines von vielen Opfern ist, werden sowohl die perfiden Strategien und Handlungen der beiden Täter (Pater B. und seines Gefährten Josef B.) als auch die schrecklichen Auswirkungen auf ihre Opfer gezeigt. Für beide gilt nach dem Gesetz die Unschuldsvermutung.

„Es ist das Gefühl, nicht zu leben, aber auch nicht zu sterben.“ Herr O.

Missbrauch: Opferplattform kritisiert Pfarrer-Initiative

in Missbrauch

diepresse.com, 26.11.2012

Schüllers Interesse am Thema sexuelle Gewalt sei „äußerst gering“, kritisiert die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“. Sie fordert mehr Unterstützung.
Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt ist trotz des Ausschlusses zweier Mitglieder unter Missbrauchsverdacht mit der Pfarrer-Initiative weiterhin unzufrieden. Das Interesse deren Sprechers, Helmut Schüller, am Thema Sexuelle Gewalt in der Kirche sei nach wie vor „äußerst gering“, bemängelte Sepp Rothwangl von der Plattform am Montag in einer Stellungnahme gegenüber der Austria Presse Agentur. Erst durch die mediale Berichterstattung habe die Pfarrer-Initiative reagiert.
Zum Artikel: diepresse.com