betroffen.at

Missbrauch: Sammelt Klasnic Kommission intimste Daten Betroffener für die Bischofskonferenz?

in Missbrauch

ARGE DATEN: „Unterlassungs- bzw. Schadenersatzmöglichkeiten prüfen“

(Wien, 25.4.12, PUR)  „Nach dem sexuellen Missbrauch erfolgt der Datenmissbrauch“, empört sich Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Heute wurde bekannt, dass die Klasnic-Kommmission alle Daten eines Missbrauchsopfers an die Bischofskonferenz weitergegeben hatte. Laut Auskunft des Datenschutzbeauftragten der österreichischen Bischofskonferenz werden neben Namen, Anschrift, Taufdaten und Kirchenaustrittsdaten auch die Art des Missbrauchs, Orte des Missbrauchs, Namen von Therapeuten sowie die gesammelte Korrespondenz zwischen Opfer und Opferschutzanwaltschaft gespeichert, sowie Clearing-Daten, also jene höchst sensiblen Informationen, die im psychologischen Gutachten zur Ermittlung der Höhe des Schadensersatzes gesammelt werden. Während ÄrztInnen, PsychotherapeutInnen oder AnwältInnen per Gesetz zur Geheimhaltung der sensiblen Daten ihrer KlientInnen verpflichtet sind, setzt sich die Kirche über die geltende Rechtslage hinweg.

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Datenleck in der Klasnic-Kommission

in Betroffene berichten, Medienberichte

Markus Rohrhofer, 24. April 2012, derstandard.at

Die Unabhängigkeit der Klasnic-Kommission steht auf dem Prüfstand. Eine Datenanfrage eines Opfers offenbart, dass offensichtlich intime Details rund um Missbrauchsfälle bei der Bischofskonferenz landen
Herbert L. wandte sich im vergangenen Jahr mit einer sogenannten Datenanfrage an die Klasnic-Kommission und die Stiftung Opferschutz. Herr L. ist anerkanntes Missbrauchsopfer und wurde bereits mit 10.000 Euro von der katholischen Kirche entschädigt. Was der Wiener noch genau wissen wollte, ist, welche Daten zu seiner Person im Zuge seiner Missbrauchsaufarbeitung gespeichert wurden. Die Antwort kam im Februar 2012 und überraschte Herbert L. Der eingeschriebene Brief, der dem Standard vorliegt, trägt nämlich den Briefkopf des Generalsekretariats der österreichischen Bischofskonferenz.
Die Erklärung folgt im ersten Absatz: „Beide angefragten Einrichtungen haben das Auskunftsbegehren zuständigkeitshalber der Datenschutzkommission der Katholischen Kirche in Österreich zugeteilt.“ Zuständig für mitunter heikle Datenfragen rund um die eigentlich kirchenunabhängige Opferschutzanwaltschaft ist also die katholische Datenschutzkommission.

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ZIB24 Studiogespräch vom 17.4.2012

in Betroffene berichten, Medienberichte, TV & Filme

Im Studio zu Gast sind Caroline List von der „Klasnic-Kommission“ und Opfervertreter Sepp Rothwangl von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“.

Bilanz der Klasnic-Kommission

in Medienberichte

ORF, ZIB24, 17.4.2012
Zwei Jahre ist es nun her, dass die unabhängige Opferschutz-Anwaltschaft, besser bekannt als Klasnic-Kommission, zu arbeiten begonnen hat. Zwei Jahre lang hat sie Opfer von sexuellem Missbrauch, von Misshandlungen, die diese in kirchlichen Einrichtungen über sich ergehen lassen mussten, beraten und sich dann letztlich um die Auszahlung von Entschädigungsgeldern zu gekümmert. Über 1200 Opfer haben sich seitdem gemeldet, über 700 sind bis jetzt entschädigt worden.
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ORF, ZIB, 16.4.2012
Zwischenbilanz der Klasnic-Kommission: Die unabhängige Opferschutz-Anwaltschaft hat vor zwei Jahren ihre Arbeit aufgenommen. Ziel war es, Opfern von sexuellem Missbrauch und Gewalt in kirchlichen Einrichtungen rasch und unbürokratisch zu Entschädigung und Therapie zu verhelfen. 702 Betroffene sind bisher entschädigt worden.
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Missbrauch: 40 Priester noch im Amt?

in Medienberichte

Die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ kritisiert weiterhin die ihrer Meinung nach mangelnde Aufarbeitung der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche. Derzeit seien rund 40 beschuldigte Priester im Amt, sagte Sepp Rothwangl von der Plattform heute.
Nicht nur die Opferschutzanwaltschaft, der die ehemalige steirische Landeshauptfrau Waltraud Klasnic vorsitzt, wurde vor zwei Jahren im Auftrag der katholischen Kirche gegründet. Auch die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ startete damals ihre Tätigkeit und kritisiert seitdem die „Klasnic-Kommission“ als von der Kirche abhängig.
Wenig habe sich seitdem geändert, bemängelt Rothwangl, der laut eigener Aussage selbst Missbrauchsopfer ist. So würden Priester geschützt: „Ich sehe in der Vertuschung der Fälle einen Bestandteil der Tat.“ Die Namen jener rund 40 missbrauchsverdächtigen Geistlichen, die derzeit immer noch im Amt seien, kenne man. Eine Veröffentlichung behalte sich die Plattform vor, so Rothwangl. Die Plattform schlägt der Kirche auch vor, Klagen auch zivilrechtlich prüfen zu lassen, da hier andere Verjährungsfristen gelten würden.

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Pressekonferenz: Kirchliche Aufarbeitung gescheitert

in Pressemeldungen

Vertuschung ist nach wie vor üblich
Betroffene, Opposition und Kinderpsychologe ziehen erdrückende Bilanz

(16.4.12) Vor zwei Jahren gründete sich aus eigener Kraft die unabhängige „Plattform
Betroffener kirchlicher Gewalt“. Allein in den ersten zehn Tagen kontaktierten 150 Opfer aus
römisch-katholischen Internaten und Kinderheimen die Hotline der Plattform. Erstmals wurde
offenbar, dass der Umgang des römisch-katholischen Personals mit Kindern in geschlossenen
Institutionen oft sadistisch und menschenverachtend war.

16.4.12, Missbrauch in der r.k. Kirche: Bilanz über die letzten beiden Jahre
Download pdf – Pressemappe 16.4-2.doc

16.4.12, Der Kinderpsychologe Holger Eich über die gescheiterte Aufarbeitung der röm.-kath. Kirche
Download pdf – Zwei Jahre Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt

AVISO PK am 16.4. – Missbrauch in der r.k. Kirche: Bilanz über die letzten beiden Jahre 

in Medienberichte, Veranstaltungen

(Wien, 12.4.2012, PUR) Vor 2 Jahren haben viele Opfer kirchlicher Gewalt ihr Schweigen erstmals gebrochen.
Was ist seit dem geschehen? Und wie beurteilen Betroffene, Experten und die Opposition die Aufarbeitung durch kirchliche und staatliche Stellen?

Am Podium:
Holger Eich, Psychologe (Fachgebiet: Gewalt gegen Kinder)
Albert Steinhauser, NR-Abg., Justizsprecher, Die Grünen
Sepp Rothwangl, Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt

Montag 16.4.2012, 10.00,
Cafe Leopold, Museumsplatz 1 (MQ), 1070 Wien

Rückfragen+Anmeldung (erforderlich): FJ PURKARTHOFER PR,
+43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at

Missbrauch in Mehrerau: Wenn Klöster mauern

in Medienberichte

Mutter Kirche beweist im Umgang mit straffällig gewordenen Söhnen Langmut. Nach Missbrauch ist in Klöstern Versetzungspolitik und Intransparenz üblich, wie zwei Fälle aus der Abtei Mehrerau zeigen.
Über Fragen des Daseins lange nachzudenken, ist eine der Aufgaben von Kirchenmännern. Die Frage, wann und wie lange ein wegen Missbrauchs verurteilter Priester suspendiert wurde, scheint zu den ganz kniffligen zu gehören. Kassian Lauterer, Altabt der Bregenzer Abtei Mehrerau, brauchte zur Beantwortung neun Tage. Am 19. März teilte er den Medien mit, er habe „Pater J.“ 1982, nachdem er von den Eltern eines missbrauchten Schülers informiert worden war, „sofort aus dem Schuldienst entfernt, als Priester suspendiert und versetzt“. Wie lange die Suspension dauerte, wollte er nicht sagen.
Am 28. März ließ Lauterer dem Standard über Sprecher Harald Schiffl ausrichten: „Die Suspendierung wurde im Herbst 1982 mit ausdrücklicher Genehmigung des Bischofs von Innsbruck aufgehoben.“ In der Diözese Innsbruck sind jedoch keine Daten dazu auffindbar. Pressesprecher Michael Gstaltmeyr: „Wir wissen nur, dass der Pater am 1.9.1982 in Sautens als Priester angefangen hat und am 10.3.2010 suspendiert wurde. Über Gerichtsverfahren vor 2010 wurde die Diözese nicht informiert.“

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Aufklärung auf katholisch

in Medienberichte

Zwei Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsfälle im Stift Kremsmünster – Zwischenbilanz eines Konvikt-Absolventen

Zwei Jahre ist es nun her, seit ein ehemaliger Schüler des Stiftsgymnasiums Kremsmünster das Schweigen gebrochen hat. Zwei Jahre ist es nun auch her, seit Abt Ambros Ebhart nach anfänglichem Zögern eine umfassende Aufklärung der Missbrauchs- und Gewaltfälle im Stift Kremsmünster angekündigt hat.
Zwei Jahre lang ist man im Stift Kremsmünster also nicht müde geworden, die zahlreichen Opfer mit solch heuchlerischer „Öffentichkeitsarbeit“ weiter zu verhöhnen und sie damit einer erneuten Traumatisierung auszusetzen. Man hat die schwerwiegende Schuld stets nur kleinweise, so weit als gerade nötig zugegeben, und es damit vermieden, die Dinge wirklich beim Namen zu nennen. Denn gegen den Hauptbeschuldigten P. Alfons Mandorfer wurde nach den Aussagen dutzender Betroffener wegen des Verdachts auf folgende Delikte ermittelt: Quälen oder Vernachlässigen unmündiger, jüngerer oder wehrloser Personen, Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen, gefährliche Drohung, unerlaubter Waffenbesitz, schwerer sexueller Missbrauch von Unmündigen und Vergewaltigung.
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Stiftsleitung von Kremsmünster schützte pädophilen Mitbruder

in Medienberichte

Man sei schockiert, Konkretes habe man aber nicht gewusst: Die Verteidigungslinie des Stifts Kremsmünster ist klar definiert – Polizeiliche Akten belegen aber gezielte Vertuschung
„Gerüchte“ habe es gegeben, und es sei aus heutiger Sicht „ein großer Fehler“ gewesen, diesen nicht nachzugehen. Abt Ambros Ebhart gibt diese Antwort gerne auf die heikle Frage, ob man denn tatsächlich nichts von gewalttätigen Übergriffen und dem sexuellen Missbrauch im Internat des Stiftes Kremsmünster mitbekommen habe. Vergangene Woche war es wieder einmal Zeit für die bekannte Rechtfertigung. Der 1200 Seiten starke Gerichtsakt der Staatsanwaltschaft Steyr gelangte an die Öffentlichkeit und offenbart ein Bild des Schreckens. Bis in die 1990er-Jahre soll es im Internat des Stiftsgymnasiums Kremsmünster sexuellen Missbrauch und Gewalt gegeben haben.
Pumpgun-Pater
Mit dem Rücken an der Klosterwand sieht man sich vonseiten der Stiftsleitung zum Handeln gezwungen. Erst jetzt wird Pater A. von allen offiziellen Funktionen im Kloster suspendiert. Die Staatsanwaltschaft Steyr leitet Ermittlungen gegen zwölf Beschuldigte ein.
Übrig geblieben ist ausgerechnet Pater A. Dem übrigens auch ein Verstoß gegen das Waffengesetz angelastet wird. Denn der scheinbar fromme Mönch liebt nicht nur Kinder, sondern auch Waffen. Eine Pistole und eine illegale Pumpgun wurden beschlagnahmt. Vonseiten des Stiftes konnte, trotz mehrmaliger Versuche, niemand für eine Stellungnahme erreicht werden.
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