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Die Täter ernennen die Opfer-Vertreterin

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Der Kardinalerzbischof zeigte sich in den letzten Tagen als ungewohnt klar, entschlossen und entscheidungsfreudig. So kannten ihn ja viele, die sich in den letzten Jahren an ihn um Hilfe gewandt hatten, gar nicht.
Schön, wenn Menschen dazu lernen! Aber schießt er nun nicht etwas übers Ziel hinaus?

Nämlich, wenn er – als der Verantwortliche für genau jene Vereinigung, in der die Täter sich bislang ungestört entfalten konnten – wenn gerade er nun eine „Opfer-Beauftragte“ ernennt?

Ist das nicht so, als ob der Kampfhund eine Kinder-Beauftragte ernennt?

Ach, da zeigt er sich nun doch wieder – der Von-Oben-nach-Unten-Reflex einer in Demokratie so gänzlich ungeübten Organisation. Herr Schönborn sucht für die armen Opferlämmer ihre gesegnete Vertreterin aus. Na gut! Immerhin hat er diesmal nach lauter Ombuds-Männern im Fundus eine Frau ausgegraben! Aber ist die ÖVP-Politikerin wirklich kirchen-unabhängig? Trauen wir ihr einen „unabhängigen Blick“ zu? Eine Glaubensfrage…

Die Zeiten der Dankbarkeit ob soviel selbstloser und gnadenvoller Zuwendung durch die Kirchenoberen sind vorbei!

Die Opfer lassen sich ihre VertreterInnen nicht vom Kardinal beauftragen! Die suchen sie sich selber aus!