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Klaus Oberndorfer: „Im Namen der Republik! wegen Verbrechens nach § 129 I b StG. Klaus Oberndorfer ist schuldig“

in Betroffene berichten, Heimkinder, Medienberichte, Missbrauch, Oberösterreich, Politik, Pressemeldungen, Prozesse, Salzburg

Wien/Salzburg/Berlin (pts030/22.06.2016/17:00) – Im Juridicum Wien findet am 23. und 24. Juni 2016 eine Tagung zum Thema „45 Jahre Kleine Strafrechtsreform“ statt: 

http://www.juridicum.at/news-events/news-detailansicht/news/tagung-45-jahre-kleine-strafrechtsreform , http://homosexualitaeten.univie.ac.at

Zitat aus der Ankündigung: „Die Tagung hat zum Ziel, historische Aspekte der Strafverfolgung wegen ‚gleichgeschlechtlicher Unzucht‘ (§ 129 Ib des Strafgesetzes von 1852), deren Nachwirken bis in die Gegenwart und die diesbezügliche Erinnerungskultur zu untersuchen.“

Zitat aus dem Urteil des Landesgerichtes Salzburg, Abt. 14, vom 30.10.1970, zu dem nach § 129 Ib StG. verurteilten Klaus Oberndorfer: „Im Namen der Republik! wegen Verbrechens nach § 129 I b StG. Klaus Oberndorfer ist schuldig, er hat mit dem bereits rechtskräftig verurteilten Pater Ulrich (Bürgerlicher Name: Josef Haider), sohin mit Personen desselben Geschlechtes … Unzucht wider die Natur getrieben … Diese Tathandlungen des Beschuldigten stellen sich als Verbrechen der Unzucht wider die Natur mit Personen desselben Geschlechtes nach § 129 I b StG dar …“ (Zitat Gesetzestext: Verbrechen der Unzucht. I. Wider die Natur. § 129. Als Verbrechen werden auch nachstehende Arten der Unzucht bestraft: I. Unzucht wider die Natur, das ist a) mit Tieren; b) mit Personen desselben Geschlechtes).

Am Tag seiner Einschulung im Stift Michaelbeuern, dem 2.9.1963, wird der 1952 geborene, damals 11-jährige Internatsschüler Klaus Oberndorfer von Pater Ulrich zum ersten Mal „ausgegriffen“, während der Schüler aufgrund eines Verkehrsunfalles kaum gehen kann und wegen der unerträglichen Schmerzen den Pater um ein Medikament bittet. Klaus Oberndorfer wird die folgenden vier Jahre regelmäßig durch schwere Schläge, teils auf die Genitalien, vom Pater misshandelt und vergewaltigt. Gesundheitliche Schäden wie Zeugungsunfähigkeit, Panikzustände, Dissoziation und Amnesie sind die Folge.

Zitat Staatsanwaltschaft Salzburg 15.4.1970 über Pater Ulrich: „Da … sämtliche Jugendliche seiner Aufsicht und Erziehung anvertraut waren, hat er außer dem Verbrechen der Unzucht wider die Natur nach § 129 I b StG. auch das Verbrechen der Verführung zur Unzucht nach § 132 III StG. zu verantworten.“

Warum wird nicht Klage nach § 128 StG. erhoben? Zitat Gesetzestext: Schändung. § 128. Wer einen Knaben oder ein Mädchen unter vierzehn Jahren, oder eine im Zustande der Wehr- oder Bewußtlosigkeit befindliche Person zur Befriedigung seiner Lüste … geschlechtlich missbraucht, begeht, wenn diese Handlung nicht das im § 129, lit. b) bezeichnete Verbrechen bildet, das Verbrechen der Schändung, und soll mit schwerem Kerker von einem … bis zu zwanzig Jahren bestraft werden.

Der Richter sagt zu Beginn der Hauptverhandlung zu Klaus Oberndorfer: „Alles, was vor Ihrem 14. Lebensjahr passiert ist, interessiert mich nicht.“

Zitat Vernehmungsprotokoll Pater Ulrich: „An dem Schüler Klaus Oberndorfer aus Vöcklabruck verging ich mich erstmals Ende 1966. Oberndorfer hatte eine Verletzung am Fuß erlitten und mußte von mir mit einer Salbe eingeschmiert werden. Dies geschah auf meinem Zimmer. Zu diesem Zweck musste er sich die Hose ausziehen, weil die Verletzung am Oberschenkel war.“

Die Widersprüche und Falschaussagen des Täters bestätigen die Bemühung, die sexuelle Gewalt gegen die Kinder zu vertuschen.

Klaus Oberndorfer wird durch die Schläge auf seine Genitalien öfters ohnmächtig. Im Gerichtsakt des Täters ist zu lesen: „Wenn die Unzüchtigkeiten auf meinem Zimmer geschahen, legte sich Oberndorfer nackt in mein Bett und ließ sich von mir an seinem Glied betasten.“

Über 20 Zeugen sagen gegen Pater Ulrich aus. Zitate: „Bezüglich des Zeitpunktes dieser unsittlichen Handlung des N., die dieser in das Frühjahr bzw. in den Frühsommer 1967 verlegt, möchte ich angeben, dass es sicher im Winter 1966/67 war“ … „Von der Tätigkeit des Paters war ich so schockiert, dass ich nicht wusste, was ich tun sollte. Ich ließ ihn gewähren. Beim Weggehen entschuldigte er sich für sein Verhalten, weil er zu viel getrunken hätte und ich möge die Sache beichten. Ich roch bei ihm aber keinen Alkohol“ … „Ich wurde wach, als mir der Beschuldigte unter die Hose und an den Geschlechtsteil griff“ … „Pater (N.) gab mir zu verstehen, dass unsere unsittliche Zusammenkunft ein Geheimnis sein soll und trug mir auf, darüber beichten zu gehen“ …

Mehrere minderjährige Zeugen, die wie Klaus Oberndorfer von Pater Ulrich sexuell missbraucht wurden, haben den Missbrauch vor Gericht bestätigt.

Klaus Oberndorfer berichtet: „Ich werde nie vergessen, wie man mich wie einen Schwerverbrecher in Handschellen von der Lehrstelle abgeführt hat.“ Und: „Es blieb mir nichts anderes übrig, als das Urteil zu unterschreiben. Sie haben mich massiv bedroht. Entweder Sie unterschreiben, oder Sie werden sofort eingesperrt, ohne Ihre Familie wiederzusehen!“

Zitat aus Gerichtsdokument: „Es war daher mit einem Schuldspruch im Sinne der Anklage vorzugehen … Bei der Strafbemessung … war … erschwerend das Zusammentreffen zweier Verbrechen, die Wiederholung der strafbaren Handlungen an einer großen Anzahl von minderjährigen Schülern.“

Pater Ulrich wird zu 20 Monaten Kerker verurteilt. Die Anklage fußt auf dem „weichen“ § 129 Ib StG., der kurze Zeit danach abgeschafft wird. Eine Anklage nach § 128 StG. erfolgt nicht. Damit erspart man dem Täter viele Jahre Haft. Um den Täterschutz zu zementieren, werden die Kinder, die zu Opfern sexuellen Missbrauchs wurden, zu Tätern gemacht und auch nach dem „Homosexuellenparagraphen“ angeklagt.

Die „Salzburger Nachrichten“ widmen Klaus Oberndorfer einen umfangreichen Bericht: „Ich wurde vom Opfer zum Täter gemacht“. Kommentar eines Geistlichen: „Auf die Titelseite haben Sie es aber nicht geschafft.“ Klaus Oberndorfer wirkt bei einem Ö1-Feature über Kindesmissbrauch in der katholischen Kirche mit. Die Veröffentlichung dieses Features wird per Gerichtsbeschluss verboten. Er wendet sich jetzt an internationale Medien, um die Öffentlichkeit aufzuklären und Schüler zu warnen: White TV Schweden, Radio Ö1 Petersplatz 6, servus TV Talk im hangar 7, SNAP Pressekonferenz Wien, Internet TV Berlin

Der zu Unrecht nach dem § 129 Ib StG. verurteilte Klaus Oberndorfer hat sich fristgerecht und bedingungsgemäß für die Teilnahme an obiger Tagung beworben. Seine Bewerbung wurde abgelehnt.

Ethik ohne Gott – 1. österreichischer Humanisten-Kongress

in Österreich, Politik, Pressemeldungen

Österreichs Humanisten formieren sich, weil Österreich dringend mehr Ethik und weniger Religion benötigt

(Wien, 22.11.19, PUR) Österreich soll säkularer werden. Mit diesem Anspruch versammeln sich die Humanisten des Landes am 30.11.19 im Rahmen eines prominent besetzten Kongresses. Der Trend „raus aus der Religion“ ist offensichtlich, denn die Mitgliedschaften bei den Glaubensgemeinschaften sind rückläufig. Andererseits erwacht auch eine konservative Gegenbewegung: Durch die Einwanderung nach Österreich etablieren sich zunehmend mehr Religionen, welche die gleichen Privilegien einfordern wie die katholische Kirche in Österreich. Das behindert jedoch das Funktionieren des Gemeinwesens und wird auch demokratiepolitisch immer bedenklicher. Entsprechend fordern die Humanisten auch eine Festschreibung der Säkularität in der Verfassung, eine Äquidistanz vom Staat zu den Religionsgemeinschaften sowie die gleichen Rechte für Weltanschauungsgemeinschaften nach deutschem Vorbild.

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Stadterweiterungsfonds: Initiative gegen Kirchenprivilegien erstattet Anzeige gegen Kardinal Schönborn und Opus Dei

in Medienberichte, Österreich, Politik

Verdacht auf Untreue und Betrug. Ermittlungen gegen kirchliche Spendenempfänger wurden offensichtlich „vergessen“

(Wien, 20.6.19, PUR) Spätestens seit dem Auftritt von Alt-Kanzler Kurz bei einer Massenpedigt amerikanischen Stils in der Wiener Stadthalle (er wurde mitbetend von einem ehemaligen Drogendealer vor tausenden Sektenanhängern gesegnet), ist bekannt, dass es ein Nahe-Verhältnis der ÖVP zu radikal-religiösen Splittergruppen gibt. Nun hat die Initiative gegen Kirchenprivilegien eine Sachverhaltsdarstellung bei der Korruptionsstaatsanwaltschaft (WkStA) eingebracht. Grundlage ist ein Rechnungshofbericht über den Wiener Stadterweiterungsfonds vom April 2013, der Immobilien offensichtlich unter ihrem Wert verkauft und Teile des Erlöses als Spenden an Diözesen, Pfarren und Ordensgemeinschaften verschenkt hat.

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Heimopfer-Rentengesetz: Kirchenopfer außerhalb von Heimen gehen leer aus

in Heimkinder, Politik

Nur noch bis Ende Juni können Ansprüche geltend gemacht werden
Wien (OTS) – Mit 1. Juli tritt das Heimopferrentengesetz (HOG) in Kraft und verspricht allen Betroffenen ab Erreichen des Regelpensionsalters die Zuerkennung einer Eigenpension von € 300.- monatlich. Ab Inkrafttreten des HOG wird aber zugleich auch das Verbrechensopfergesetz geändert und es kann kein Ersatz Verdienstentgang aus Schädigung dieser Verbrechen mehr geltend gemacht werden. Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt rät daher dringend die Zeit bis zum 30. Juni 2017 nicht verstreichen zu lassen, ohne nach dem Verbrechensopfergesetz einen Verdienstentgang und damit Pensionsansprüche geltend zu machen.

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England machts vor: Missbrauchsvorwürfe: Britischer Ex-Bischof in Haft

in Missbrauch, Politik

orf.at, 13.11.2012
Im Zuge von Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen sind in Großbritannien zwei Geistliche festgenommen worden, darunter auch ein früherer Bischof der anglikanischen Kirche.
Wie die Polizei gestern mitteilte, wurden der frühere Bischof von Lewes und Gloucester sowie ein ehemaliger Priester festgenommen. 
Dem 80-jährigen früheren Bischof wird demnach vorgeworfen, in den 80er und 90er Jahren acht Buben und junge Männer missbraucht zu haben.

Zum Artikel: www.orf.at

Waltraud Klasnic subventionierte als Landeshauptfrau Frank Stronachs Magna Werke

in Politik

Nach ihrer Abwahl erhielt sie einen Beratervertrag von Stronach –  für „ethische Fragen“.
Ö1 Mittagsjournal vom 31.8.12

Zum Artikel: oe1.orf.at

Sexueller Missbrauch: Offener Brief an Bundespräsident Fischer

in Betroffene berichten, Politik

Wien, 20.6.2012

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Sehr geehrter Herr Bundespräsident Dr. Fischer,

Mit großer Verwunderung haben wir erfahren, dass Sie den sog. „Zwischenbericht“ der Klasnic-Kommission  „dankend“ entgegengenommen haben.

Die Klasnic-Kommission wurde von der katholischen Kirche mit dem offiziellen Ziel eingerichtet, Betroffenen freiwillig und unbürokratisch zu helfen bzw. diese zu entschädigen. Die Realität liefert freilich ein anderes Bild. Offensichtlich dient die Kommission auch dazu, Kritik von der katholischen Kirche abzuwenden und die Einberufung einer staatlichen Untersuchungskommission (z.B. nach dem Vorbild Irlands) zu verhindern. Leider hat in Österreich eine konsequente Aufarbeitung im Sinne der Opfer nie stattgefunden. Wir haben Informationen, dass 35 pädokriminelle Priester nach wie vor im Amt sind, einige von ihnen sogar nach wie vor mit Kindern arbeitend. Die meisten dieser Fälle sind der Klasnic-Kommisison bekannt.

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3 Milliarden Euro kolportiert: Wie der Staat die Kirche finanziert

in Medienberichte, Politik

Wie viel die katholische Kirche in Österreich pro Jahr vom Staat kassiert und welches Vermögen sie besitzt, wissen die Kirchenvertreter oft selbst nicht.
Wien – 15 Milliarden Euro erhalten Deutschlands Kirchen pro Jahr an staatlichen Subventionen. Dazu kommen etwa neun Milliarden an Kirchenbeiträgen und etwa 50 Milliarden für kirchliche Sozialeinrichtungen wie Caritas.
In Österreich konzentriert sich der klerikale Reichtum auf die katholische Kirche. 2011 waren 64,1 Prozent der Österreicher katholisch, etwa 5,5 Millionen Menschen. Abgeschlagen folgen die Muslime mit 400.000 und die evangelische Kirche mit rund 375.000 Mitgliedern.
“Insgesamt genießt die Kirche Steuerbegünstigungen und Subventionen in Höhe von zwei Milliarden Euro pro Jahr”, sagt Niko Alm von der Initiative gegen Kirchenprivilegien, die ein Volksbegehren in Vorbereitung hat.
Die Initiative gegen Kirchenprivilegien hat versucht, die finanziellen Grundpfeiler der Kirchen aufzulisten:

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Erstmals Klage gegen r.k. Kirche wegen sexuellen Missbrauchs eingebracht

in Medienberichte, Politik

Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt verlangt Hausdurchsuchungen und bringt Strafanzeige gegen den Priester ein

(Wien, Bregenz, 26.1.12, PUR) Christian C. (Name geändert) kam 1968 als 14jähriger ins Internat des Klosters Mehrerau, in Vorarlberg. Bereits im ersten Schuljahr sei er von Pater Johannes Brigl sexuell missbraucht worden, sagt er heute. Der Zisterzienser-Priester Emeran Brigl („Pater Johannes“) war im Kloster als Biologielehrer und Jugendbetreuer tätig. Er wurde später von mehreren Personen als Gewalt- und Sexualstraftäter beschuldigt. In der aktuellen zivilrechtlichen Klage ist der beschuldigte Pater nur Zeuge. Geklagt wird das Kloster, weil sie den –lt. VN Bericht- bereits verurteilten Priester (1967) nach seiner Versetzung nach Mehrerau wieder im Schulbetrieb eingesetzt hatte. Der Missbrauch von Christian C. zog sich über drei Jahre hin: er sei von diesem Priester unzählige Male schwer vergewaltigt worden, sagt er heute. Die Gewalttaten haben den Kläger seelisch kaputt gemacht. Er brach die Schule mit 16 Jahren ab, konnte keine stabile zwischenmenschlichen Beziehungen aufbauen und keinem regelmäßigen Broterwerb nachgehen. Das Kloster hat bis heute keine Anzeige gegen den Priester eingebracht. – Dies wird die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt jetzt nachholen.

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Verfahren wegen „Pilgerverbots-Tafel“ eingestellt

in Medienberichte, Politik

Laut Staatsanwaltschaft Leoben „keine Verhetzung“ – Steirischer BZÖ-Chef Grosz empört

Graz (APA) – Die obersteirische Staatsanwaltschaft Leoben hat das nach einer Anzeige der BZÖ-Abgeordneten Gerald Grosz und Ewald Stadler angestrengte Verfahren wegen Verhetzung gegen den Grundbesitzer Sepp Rothwangl eingestellt.

>> www.derStandard.at

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