„Es ist das Gefühl, nicht zu leben, aber auch nicht zu sterben.“
Im Zusammenhang mit Armut, Arbeitslosigkeit oder Familiengründung wird immer wieder die Gefahr beschworen, durch das soziale Netz fallen zu können. Was aber, wenn das soziale Netz sehr wohl auffängt, allerdings keine weiche Landung bietet, sondern ein Menschenleben verletzt, zerschneidet und auf ewig bechädigt zurücklässt?
Der dicke gemütliche Begleitonkel hatte Franzi im Direktorgebäude des Jugendheims Rosenhof in Graz zeitig am Morgen abgeholt, frisch geschneuzt und gekämmt war er dort gesessen, immer wieder das Lamento des Direktors im Nacken, dass er, Franzi ja selber schuld sei, er ihn weiß Gott wie oft ermahnt habe endlich brav und anständig zu werden. Jetzt sei es eben zu spät, hatte der Direktor gemeint, er müsse sich nun von Franzi trennen, im anderen Heim werde er weniger Zeit für Blödheiten und davonlaufen haben, dort würden, so der Direktor andere Saiten aufgezogen werden.
Das Heim sei weit weg, das sei gut, eine andere Umgebung, vielleicht komme Franzi dann auf andere Gedanken als jene die der Direktor für verwerflich hielt. Weil Franzi nicht bereit war ihm als Gesprächspartner zu dienen, der Direktor aber gerne den Monolog in einen Dialog umgewandelt hätte, fragte ihn jener “Na, was sagst du dazu?”, und weil er keine Antwort erhielt fortsetzend “Du wirst schon sehen”.
Mit dem Auto des Begleitonkels ging es dann hurtig zum Grazer Hauptbahnhof und das „Du wirst schon sehen“