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UNO: Kirche setzt Kinder “hohem Risiko” aus

in Medienberichte, Missbrauch

hpd, 6.2.2014, von Christoph Baumgarten

WIEN. (hpd) Das Kinderrechtskomitee der UNO erhebt schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche. Bis heute habe der Heilige Stuhl das Ausmaß an Kindesmissbrauch und struktureller Gewalt an Kindern nicht anerkannt und setze Kinder bis heute einem “hohen Risiko” aus.

Dutzende Pfarrer, die sich an Kindern vergangen haben, sind nach wie vor im Dienst, kritisiert das Kinderrechtskomitee der UNO. Und sie haben nach wie vor Kontakt zu Kindern. Die Kirche setze so “Kinder in vielen Ländern einem hohen Risiko von sexuellem Missbrauch aus”.

Es sind deutliche Worte, die das Kinderrechtskomitee der UNO in seinem Bericht an den Heiligen Stuhl richtet. Deutlich vor allem, wenn man die diplomatisch-juristische Sprache bedenkt, in der das 16-seitige Dokument geschrieben ist. Dieses Risiko, so das Komitee, sei Ergebnis der jahrzehntelangen Praxis, bekannte Kinderschänder von Pfarre zu Pfarre zu versetzen.

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Uno-Bericht zu Kinderrechten in der Kirche: Katalog der gelebten Doppelmoral

in Medienberichte, Missbrauch, TV & Filme

spiegelonline.de, vom 5.2.2014 von Barbara Hans
Die Uno kritisiert die katholische Kirche für ihren Umgang mit Kindern – insbesondere Missbrauch, Vertuschung, Züchtigung. Das Fazit: Der Vatikan schütze seinen Ruf, nicht die Rechte Minderjähriger. Der Report ist eine weltliche Abrechnung mit der kirchlichen Doppelmoral.

Hamburg – Es ist ein Aufeinanderprallen zweier Welten: Die Vereinten Nationen, gegründet, um den Weltfrieden zu sichern – und die Weltkirche, die seit jeher Sonderrechte pflegt und verteidigt, vor allem gegen einen sich wandelnden Zeitgeist. Die Vereinten Nationen haben dem Vatikan in ihrem aktuellen Bericht zu Kinderrechten ein schlechtes Zeugnis ausgestellt. Der Kirchenstaat sei vor allem darauf bedacht, sich selbst zu schützen – nicht aber die Kinder in seiner Obhut. Schadensbegrenzung heißt aus Sicht der katholischen Kirche demnach, Schaden von der eigenen Reputation abzuwenden.

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Zweite Niederlage für Mehrerau: Forderung von Gewaltopfern rechtens

in Medienberichte, Prozesse

Dem früheren Internatsschüler, heute 46 Jahre alt, steht Schadenersatz für die 1982 erlittene Gewalttat zu

Bregenz – Das Kloster Mehrerau blitzte auch im zweiten Zivilrechtsverfahren eines Missbrauchsopfers ab. Der Berufssenat am Oberlandesgericht Innsbruck bestätigte das Ersturteil des Landesgerichts Feldkirch. Dem früheren Internatsschüler, heute 46 Jahre alt, steht Schadenersatz für die 1982 erlittene Gewalttat zu. Der Anspruch ist nicht verjährt, das Kloster muss für seinen ehemaligen Internatsleiter, der den Buben vergewaltigt hatte, haften. Begründet wird die Entscheidung mit eigenem Fehlverhalten der Klosterleitung, die von früheren Delikten des Priesters gewusst habe. Der Geistliche wurde bereits 1968 einschlägig verurteilt – was seiner Karriere im Schul- und Internatsdienst aber nicht im Wege stand. Zum Artikel…

Der Standard | 27.5.2013

Misshandlungsopfer klagt zwei Padres, samt dem dazugehörigen Stift Admont

in Medienberichte

Rituelle Auspeitschungen und Vergewaltigungen,
beide Priester bis heute im Amt

(18.4.2013, PUR) Mitten in der Eintragungsfrist zum Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien platzt eine Bombe: Ein Misshandlungsopfer klagt nun zwei Padres und das steirischen Stift Admont auf Schadenersatz. www.stiftadmont.at

Er und andere Ex-Zöglinge sind vor 45 Jahren durch die Hölle gegangen: Der Kläger soll von den Padres bis zur Bewusstlosigkeit geschlagen worden sein, ihm soll auch das Kiefer ausgerenkt worden sein. Zu brutalen Schlägen kam es laut seinen Angaben mehrere hundert Male. Ebenso soll es zu häufigen rituellen Vergewaltigungen gekommen sein. Als der Betroffene einmal versuchte, Gegenwehr zu üben, soll ihm die Schulter ausgekegelt worden sein. Die Verletzungen, die damals zugefügt wurden, sind so schwerwiegend, dass es bis heute immer noch zu Eiter- und Blutbildungen kommt.
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Unterlassungsklage gegen Waltraud Klasnic und Herwig Hösele eingebracht.

in Medienberichte

opferschutzkommissionDer Wiener Rechtsanwalt Wolfgang Renzl hat Klage gegen die „Unabhängige Opferschutzkommission“ eingebracht, an die sich Opfer kirchlicher Missbrauchsfälle wenden können. Der Anwalt verlangt in seiner Klage gegen deren Vorsitzende Waltraud Klasnic und deren Sprecher Herwig Hösele, die Verwendung des Namens zu unterlassen. Gegenüber der Austria Presseagentur begründete er die Klage damit, dass die Kommission einerseits nicht unabhängig sei und sich andererseits „wie eine Behörde“ bezeichne und als solche aufzutreten versuche.

Der Anwalt erklärte, die Klage aus eigenem Antrieb eingebracht zu haben. Unterstützt wird er unter anderem von der Plattform „Betroffener kirchlicher Gewalt“.

„Irreführende Unternehmensbezeichnung“
Die Klage richtet sich nicht gegen die Tätigkeit der „Unabhängigen Opferschutzanwaltschaft“ bzw. der „Unabhängigen Opferschutzkommission“ sondern gegen die „irreführende Unternehmensbezeichnung“. Die Unabhängigkeit wird schon allein deshalb bezweifelt, weil die Einrichtungen „entgeltlich im Auftrag der Bischofskonferenz“ handeln, wie es in der Klagsschrift heißt.

Klage gegen „Unabhängige Opferschutzkommission“ | diePresse | 16.4.2013
Klage gegen Unabhängige Opferschutzkommission | ORF | 16.4.2013
Verwirrung um kirchlichen Datenschutz bei Missbrauch | ORF | 25.4.2012

Heute skandalöse Groer-Gedenkmesse

in Medienberichte
  • Burgenländischer Bischof ehrt vielfachen Kinderschänder
  • Betroffenen-Plattform warnt: 35 Pädo-Priester nach wie vor im Dienst

(Wien, 8.4.13, PUR) „Die Missbrauchsverbrechen durch Kirchenmitglieder wurden in Österreich bis zum heutigen Tag nicht aufgeklärt. Das Verhalten von Bischof Zsifkovits ist symptomatisch für die herrschende Geisteshaltung der Vertuschung und Verharmlosung“, empört sich Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Für Opfervertreter ist es unverständlich, dass der burgenländische Bischof heute an einer Gedenkmesse für jenen Kardinal teilnimmt, mit dem das wahre Ausmaß der Missbrauchsskandale in der katholischen Kirche in Österreich publik wurde. „Es ist schlichtweg skandalös, dass der Staat der Kirche gestattet hat, mit der kirchlicheigenen Klasnic-Kommission die Aufarbeitung der Verbrechen unter Kontrolle zu halten und so der Vertuschung weiter Vorschub leistet“, so Rothwangl weiter. Die Kommission ist organisatorischer Teil der Kirche, wie auch ein Bescheid Bundeskanzleramtes jüngst bestätigt hat.

Gefährdung von Kindern und Jugendlichen?
„Tatsächlich verteilt die Kommission Almosen an Betroffene und schützt indirekt die Täter. Wir haben vor einem Jahr den Bischöfen die Namen von 35 pädophilen Priestern und Kirchenangestellte bekannt gegeben, die nach wie vor im Amt sind. Deren Neigungen sind den Bischöfen hinreichend bekannt. Diese Täter stellen eine akute Gefahr für Kinder und Jugendliche dar. Die Kirche bleibt untätig. Zwar hat der Papst die Aufklärung des sexuellen Missbrauchs zur Chefsache erklärt, in Österreich ist davon jedoch nichts zu spüren.“ Rothwangl appelliert daher an alle ÖsterreicherInnen, das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien Mitte April zu unterzeichnen: „Drei Jahre nach Bekanntwerden der Missbrauchsskandale hat es die Kirche nicht geschafft, ihre eigenen Verbrechen aufzuarbeiten und die Opfer adäquat zu entschädigen. Wir appellieren an die Bevölkerung. Die Politik muss unter Druck gesetzt werden, damit diese Verbrechen endlich aufgeklärt werden. Wer das Volksbegehren gegen Kirchenprivilegien unterzeichnet, erhebt seine Stimme auch im Namen der Opfer kirchlicher Gewalt.“

www.kirchen-privilegien.at

Empörung über Bischofsauftritt bei Groer-Messe

in Medienberichte

josef_hartmannEin angekündigter Auftritt des Eisenstädter Bischofs Ägidius Zsifkovics bei einer Gedenkmesse für den vor zehn Jahren verstorbenen Kardinal Hans Hermann Groer erbost die Plattform „Betroffene Kirchlicher Gewalt“.

„Ein Schlag ins Gesicht“
Auch für Josef Hartmann, der erstmals Anschuldigungen gegen Groer erhoben hatte, ist die Veranstaltung „ein Schlag ins Gesicht“. 1995 hatte der ehemalige Groer-Schüler Josef Hartmann im Nachrichtenmagazin „profil“ über seine mehr als 20 Jahre zurückliegenden Erlebnisse berichtet.
Missbrauchopfer Josef Hartmann

Die Folge war nicht nur ein schwerer Imageverlust für die katholische Kirche – in den darauffolgenden Jahren traten auch mehrere 100.000 Katholiken aus der Kirche aus. Hartmann fordert: „Zsifkovics soll sich im Vatikan bei Papst Franziskus dafür einsetzen, dass die Geheimakte Groer endlich geöffnet und den Betroffenen zugänglich gemacht wird.“

Zum Artikel | religion.ORF | 28.3.2013

Eisenstädter Bischof Zsifkovics will Pädo-Kardinal Groer mit Gedenkmesse ehren

in Medienberichte, TV & Filme

Betroffene Kirchlicher Gewalt: „Missbrauchsleugnung und Verhöhnung der Opfer“

(Maria Roggendorf, Eisenstadt, 28.3.13, PUR) Die jährlichen Wallfahrten und Gedenkmessen zu Ehren des Missbrauchskardinals Groer stellen einen Affront für dessen zahlreiche Opfer dar, doch dass sich nun sogar Burgenlands Bischof Zsifkovics zu den Missbrauchsleugnern zum 10. Todestag am 8. April dazugesellt, das schlägt dem Fass den Boden aus: „Die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt legt schärfsten Protest ein“, sagt deren Sprecher Sepp Rothwangl. „Kardinal Groer hat eine Spur der seelischen Verwüstung, u.a. mit Suizidfolgen durch das Land gezogen. Bis heute leiden viele seiner Opfer weiter.“ Auch für Josef Hartmann, der durch sein mutiges Auftreten die Verbrechen Groers erstmals öffentlich gemacht hat, ist diese „Feier“ ein Schlag ins Gesicht. Hartmann fordert jetzt: „Zsifkovics soll sich im Vatikan bei Papst Franziskus dafür einsetzen, dass die Geheimakte Groer endlich geöffnet und den Betroffenen zugänglich gemacht wird.“ Und Rotwangl ergänzt: „Zsifkovics ist offensichtlich auch ein Leugner, was die kirchlichen Missbrauchsverbrechen betrifft. Wenn er Anstand hätte, würde er seine Teilnahme dort absagen.“

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„Klasnic-Kommission“: droht nun eine Klage wegen Verstoß gegen das UWG?

in Medienberichte, Prozesse

Wien (OTS) – Am 14.12.2012 beschied die Datenschutzkommission, dass die sog. „Unabhängige Opferschutzanwaltschaft“ („Klasnic-Kommission“) als kirchliche Einrichtung zu betrachten ist. Unlängst folgte eine kurzfristige Ausladung aus dem Parlament, in dem die „Klasnic-Kommission“, so die kirchliche Darstellung, gar eine „parlamentarische Enquete“ abhalten wollte. Nun droht Waltraud Klasnics Werbeagentur, der Inhaberin der Domain „www.opfer-schutz.at“, sowie Herwig Hösele, der sich als „Koordinator“ der Klasnic-Kommission ausgibt, eine Klage wegen Verstößen gegen das Unlauterer-Wettbewerbs-Gesetz (UWG).

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Nach gescheitertem einseitigem kirchlichen Missbrauchssymposium: Betroffene regen große Missbrauchskonferenz an

in Medienberichte

Anlässlich des kirchlichen Missbrauchssymposiums im Haus der Industrie, an dem hauptsächlich kirchliche Mitarbeiter und die Mitglieder der kircheneigenen Klasnic-Kommission anwesend waren, regt die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt jetzt eine große Konferenz zum Thema sexueller Missbrauch in der r.k. Kirche an. Die Zeit ist reif, dass auch Betroffenen als kompetenten Experten Mitspracherecht eingeräumt wird. Das offenbart auch die Tatsache, dass diese Veranstaltung, die zuerst im Parlament anberaumt war, letztendlich von Parlamentspräsidentin Prammer abgesagt wurde, mit der Begründung, dass die Vertrauensbasis mit Betroffenen fehle. Zuletzt hatte auch noch Prof. Beier von der Berliner Charité – der einzige verbleibende kirchenunabhängige Referent – seine Teilnahme an dieser Veranstaltung abgesagt.

Große gemeinsame Konferenz
„Mit der kircheneigenen Klasnic-Kommission ist jetzt eine kirchliche Stelle zur Bearbeitung des Missbrauchsthematik errichtet, was grundsätzlich ja positiv ist, aber nicht reicht“, erklärt Betroffenen-Vertreter Sepp Rothwangl. „Es muss nun endlich eine unabhängige Aufklärungsinstitution eingerichtet werden. Wir regen daher eine gemeinsame Konferenz an, wo Betroffenen, Experten, Historiker, Politik und auch die Täterseite zu Wort kommen. Dabei denken wir durchaus an die Klasnic-Kommission, sie hat bereits Strukturen, ist mit umfangreichen finanziellen Mitteln durch die Kirche ausgestattet und könnte in einer solchen Konferenz optimal die Täterseite vertreten. In einem ersten Schritt ist es wichtig, die Betroffenen zu hören, später wird es aber wichtig sein, dass auch die Vertreter der Täter befragt werden und zu Wort kommen“ so Rothwangl weiter.

Parlamentarische Enquete
Auch nach Ansicht der Initiative „Religion ist Privatsache“ ist eine parlamentarische Missbrauchs-Enquete überfällig. Von solch einer Veranstaltung erwartet sich Vorstandsmitglied Eytan Reif jedoch nicht nur die Belebung der Diskussion, sondern auch handfeste Resultate: „Die Zeit des Redens und Hinauszögerns ist vorbei. Der Staat muss diese Angelegenheit endlich zur Chefsache erklären und handeln“. Für Reif ist die Errichtung eines staatlichen Fonds nach dem Vorbild des „Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus“ unausweichlich. „Sowohl der Staat als auch die österreichische Gesellschaft haben jahrzehntelang beide Augen zugedrückt – gewusst haben es aber alle. Das kommt irgendwie bekannt vor“ so Reif abschließend.

www.kirchen-privilegien.at

Presse-Rückfragen: FJ PURKARTHOFER PR, +43-664-4121491, info@purkarthofer-pr.at,

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