Millionenschwere Agrarförderungen für die katholische Kirche in Österreich
(Wien, PUR 25.10.10) Vor kurzem enthüllte der Journalist Hans Weiss im „Schwarzbuch Agrar“ die überdimensionierten Agrarförderungen an Supraverdiener in Österreich. Vergessen wurden dabei jedoch kirchliche Agrargüter. Denn die kritisierten Agrarsubventionen für Magna-Chef Wolf oder Banker Julius Meinl nehmen sich bescheiden aus im Vergleich zu jenen Summen, welche die millionenschwere Kirche in Österreich erhält. Im vergangenen Jahr bekam beispielsweise Stift Melk für seine Landwirtschaft EU-Agrarförderungen von sage und schreibe rund 436.000 EUR. Und Stift Heiligenkreuz, dessen Brüder unlängst auch wegen sexuellen Missbrauchs in den Schlagzeilen waren, lukrierte mehr als 613.000.- EUR an Agrarförderungen. Absoluter kirchlicher Subventionskaiser ist jedoch das Chorherrenstift Klosterneuburg: dieses erhielt im vergangenen Jahr satte 680.239,35 EUR an Subventionsgeldern. Das Erzbistum Wien, welches unzählige Immobilien in der Wiener City besitzt, durfte auch noch 449.000 EUR EU-Agrar-Subventionen kassieren. Allein die 15 größten kirchlichen Betriebe erhielten zusammen 4.063.563,66 Euro.
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Schwanengesang: „Du salbest mein Haupt mit Öl“
Von Holger Eich
Am 11. Juni hat der Stellvertreter Gottes und Bischof von Rom zum Herz-Jesu-Fest dem „Jahr der Priester“ gedacht und sich in seiner Predigt wieder einmal zum Thema des sexuellen Missbrauchs durch römisch-katholisch Geistliche geäußert. Die Presse war voll des Lobes.
Doch bei genauerer Lektüre seiner vielgerühmten Predigt wird wiederum deutlich, dass Benedikt noch immer nicht von der altbekannten Paranoia der Katholiken lassen kann. Und seine Bemerkungen über die Aufdeckung der Missbrauchspraxis seiner Hirten erst einmal mit den Worten einleitet:
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(Wien 11.6.10 PUR) „Das ist einmal mehr eine salbungsvolle, pauschale und unspezifische Entschuldigung. Papst Bendedikt soll sich für die Vertuschungen entschuldigen, die in seiner Amtszeit als Leiter der Glaubenkongregation geschehen sind. Hier hat Hr. Ratzinger persönlich schwere Schuld auf sich geladen und zum massiven Leid Betroffener beigetragen. Wenn es ihm mit der Entschuldigung tatsächlich ernst wäre, würde er jetzt die geheimen Missbrauchs-Archive im Vatikan der Justiz übergeben. Nur so kann das unermessliche Verbrechen der Kirche an Schutzbefohlenen aufgeklärt und letztlich durch die Einschaltung der staatlichen Justiz getilgt werden. So wurde die einzige kirchenrechtliche Verurteilung in Österreich zum Thema Missbrauch gerade von der röm. kath. Glaubenskongregation wegen „Verjährung“ in zweiter Instanz aufgehoben. Ein prominentes Mitglied der damaligen Kommission war Kardinal Schönborn“ erklärt dazu Klaus Fluch, Vorstandsmitglied vom Verein Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt.
Missbrauch und Verbrechen in der Kirche:
10 Fragen an die Politik
1. Vertretung der Opfer: Die einzige kirchenunabhängige Stelle, welche derzeit Opfer kirchlicher Gewalt vertritt, ist unsere private Initiative. Wollen Sie diese Plattform unterstützen? Wenn ja: Wie? Politisch, finanziell? Wenn nein: Warum nicht?
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Von Holger Eich
Eine Anruferin unserer Hotline wies uns vor kurzem darauf hin, dass im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) aus dem Jahr 1993 unter der Überschrift „Pflichten der Eltern“ folgender Vers aus dem Buch Sirach zitiert wird:
„Wer seinen Sohn liebt, hält den Stock für ihn bereit, damit er später Freude erleben kann. Wer seinen Sohn in Zucht hält, wird Freude an ihm haben“ (Sir 30, 1-2).
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Von Holger Eich
Die gute Nachricht zuerst: Der Mixa geht ab. Jener Augsburger Bischof, dem vorgeworfen wurde, Kinder geprügelt zu haben, und der auf diesen Vorwurf so reagierte, dass er den Opfern Klagen androhte. Derselbe Bischof, der vermutlich seinen Bischofsring aus Spendengelder für ein Waisenhaus bezahlen ließ – er ist nicht mehr haltbar. Nachdem einige deutsche Bischöfe ihm zur inneren Einkehr rieten, bat er nun den Papst um seinen Rücktritt. Spät, aber doch!
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Die Doppelstrategie der römisch-katholischen Kirche im Umgang mit ihren Opfern
Von Holger Eich
Ist es denn nur Zufall, wenn wir in der letzten Woche so scheinbar unvereinbare Meldungen aus den Reihen des römisch-katholischen Klerus hören durften? Auf der einen Seite dankt der Kardinalerzbischof von Wien mit bewegter Stimme im Stephansdom den Opfern, dass sie ihr Schweigen über die an ihnen verübten Verbrechen gebrochen haben: „Wir, Gottes Volk, seine Kirche, tragen miteinander an dieser Schuld„. Klare, deutliche Worte – so urteilte die Österreichische Presse. Doch: „Wir, Gottes Volk. Seine Kirche“?
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Kirchen-Opfer lehnen Schönborns Klasnic-Kommission geschlossen ab
(1.4.10 PUR) Noch vor ihrem Start wird ihr bereits die Legitimität entzogen: Der neuen Klasnic-Kommission, die Kirchen-Opfern helfen soll. Sie wird von Betroffenen als sinnlos abgelehnt. „Sie ist von der Kirche beauftragt, bezahlt und gelenkt und ihre Leiterin ist kirchennah. Was soll also dabei herauskommen?“ fragt die „Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt“. Michael Tfirst von SNAP Österreich (Ableger einer amerikanischen Betroffenen-Vereinigung), schließt sich diesen Zweifeln an. „Klasnic ist eine Täter-Beauftragte, nicht eine Opfer-Beauftragte“ bringt es Sepp Rothwangel, Leiter einer weiteren Betroffenen-Gruppe auf den Punkt. Die in Gründung befindlichen Opfer-Vereine werfen Waltraud Klasnic, der von Christoph Schönborn als Leiterin bestellten „Kommission zur Aufarbeitung kirchlicher Gewalt“, zu große Kirchennähe vor.
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Neues vom Mixa – in der Online-Ausgabe vom 1.4. berichtet die Süddeutsche Zeitung, dass ihr inzwischen sechs eidesstattliche Erklärungen vorliegen, nach denen der jetzige Bischof von Augsburg, Walter M., in seiner Zeit als Stadtpfarrer in Schrobenhausen (1975-1996) ihm anvertraute Kinder geschlagen habe. Eine Betroffene gibt an, er hätte ihr „mit voller Wucht ins Gesicht geschlagen“.
Klosterschwestern im angeschlossenen Heim hätten sie so lange gezüchtigt, bis sie blaue Flecken hatte und ihr heiße Suppe, die sie nicht essen konnte, über den Kopf geschüttet. Diese Betreuerinnen sind noch immer im Heim aktiv.
Das Brisante an diesem Fall ist, dass hier nach deutschem Recht noch keine Verjährung vorliegt und der Weg zu einer Anklage damit geebnet ist.
Das Bistum hat den Opfern mit Klagen gedroht, doch die mutige 48-jährige Betroffene, auf die sich die SZ bezieht, betont selbstbewusst: „Kein Problem! Ich sage Herrn Mixa vor Gericht gerne ins Gesicht, was er mir angetan hat.“
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