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Gespräch mit Sepp Rothwangl: Missbrauch und Kirche

in Missbrauch, Veranstaltungen

Sexuelle Gewalt, Zurichtung, Machtmissbrauch, Verjährung und Vertuschung als System in der katholische Kirche. Ein Gespräch mit Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform kirchlicher Gewalt.

Sonntag, 17 März 2019, 15:30 bis 18:30

Kardinal König Haus
Kardinal-König-Platz 3, 1130 Wien

Veranstaltung auf Einladung des Lainzer Kreises. Denkwerkstatt für ein christliches Leben in der Gegenwart. https://www.lainzerkreis.at

Die katholische Kirche und ihr Umgang mit Vorfällen sexueller, sexualisierter und psychischer Gewalt, Missbrauch und Vertuschung

in Bücher, Missbrauch

„Wer in absurden Welten lebt, begeht Grausamkeiten.“ (Voltaire)

Ich bin nun fast 10 Jahre lang Obmann der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt, selbst Betroffener und habe durch meine Kontakte von Schicksalen unzähliger Mitbetroffener erfahren. Diese Erfahrungen und meine eigenen haben mein bisheriges Leben wesentlich beeinflusst und verändert. Unsere Arbeit zielt nicht nur auf die katholische Kirche, sondern generell gegen jede Form von sexueller Misshandlung und seelischer Manipulation, welche die Selbstbestimmung von Menschen behindert. Sie richtet sich auch an Betroffene in anderen religiösen oder weltanschaulichen Gruppen und Familien.

Publikation von Sepp Rothwangl
Heribert Franz Köck, Herbert Kohlmaier – Hg.
Gedanken christlichen Glaubens unserer Zeit
Nr 289 vom 2. März 2019

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Die Kirche muss sich ihren Problemen stellen, sonst ändert sich nichts!

in Missbrauch

Nachrichtensatire mit Oliver Welke | heute-show vom 01.03.2019
ZDF Mediathek

https://youtu.be/NKKbO83BLI8

Papst Franziskus hat am vergangenen Wochenende Bischöfe aus aller Welt zu einer historischen, viertägigen Konferenz im Vatikan geladen, um über den sexuellen Missbrauch von Minderjährigen in der Katholischen Kirche und den Kampf dagegen zu sprechen. Laut Frankfurter Allgemeiner Zeitung hieß es in den Arbeitstiteln der Konferenz lange, es gehe bei dem Treffen um verstärkte Anstrengungen zum „Schutz von Minderjährigen und von Erwachsenen in Situationen der Anfälligkeit“. So hatte es der Papst selbst in einem Schreiben im Sommer zum Thema Missbrauch formuliert. Doch am Ende war auf der eigenen Internetseite nur noch vom „Schutz von Minderjährigen in der Kirche“ die Rede.

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MISSBRAUCH und VERJÄHRUNG

in Missbrauch, Prozesse

Herausgegeben von Dr. Roman Schiessler · 25 Januar 2019

Es ist eine Tatsache, daß sich in Teilen der Gesellschaft sich der sexuelle Missbrauch aber auch allgemein die Misshandlung von Minderjährigen gleichsam eingenistet hat und etabliert. Allein die Dauer dieser Vorkommnisse und nicht nur die bloße Anzahl geben zu der Fragestellung Anlass, warum man dieses Phänomen bzw. diesen Missstand durch gesetzliche Maßnahmen einfach nicht in den Griff bekommt.

Zu den Artikeln:
Missbrauch und Verjährung
Die Verjährung als Einwand des Beklagten
Kirche und Völkerrecht

https://youtu.be/o2CQKqBLTII

Missbrauch: Kirche verhindert bei Gericht Entschädigungen

in Missbrauch, Pressemeldungen

Entgegen Schönborns Beteuerungen in der Öffentlichkeit wendet Kirche bei Gericht konsequent Verjährung ein

 

(Wien, 19.2.19, PUR) Im Fernsehen hat Kardinal Schönborn gegenüber der ehemaligen Nonne Doris Wagner behauptet, die Kirche verzichte im Falle von Gerichtsverfahren auf Verjährung. Dies ist unwahr, denn die Praxis der letzten Jahre zeigt: die Kirche hat in jedem einzelnen Fall Verjährung eingewendet, wenn ein Opfer sich an das Gericht wandte. So wurden in zahlreichen Fällen zivilrechtliche Schadenersatzleistungen verhindert – und das angesichts schwerster Gewaltstraftaten von sadistischer Folter, jahrelangen Schlägen, perversen Vergewaltigungen an Kindern, die Leben zerstört haben.

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Sexueller Missbrauch – Das Ausmaß des Verbrechens

in Allgemein, Deutschland, Missbrauch

Zum ersten Mal gesteht die katholische Kirche in Deutschland ein, was sie erst jahrelang vertuscht und dann weiter beschönigt hat. Zum ersten Mal ließ sie den Kindesmissbrauch in ihren eigenen Reihen flächendeckend untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen der ZEIT exklusiv vor. Sie zeigen: 1670 Kleriker wurden zwischen 1946 und 2014 als Missbrauchsbeschuldigte innerhalb ihrer Kirche aktenkundig. 3677 Kinder und Jugendliche wurden nach Lage der Akten mutmaßlich zu Opfern. 4,4 Prozent aller Kleriker sollen im genannten Zeitraum Minderjährige sexuell missbraucht haben. „Diese Zahl stellt eine untere Schätzgröße dar“, heißt es in einer offiziellen Zusammenfassung der Studie.

Mit anderen Worten: Hinter den wichtigsten Zahlen, die hier erhoben wurden, steht ein unsichtbares „mindestens“. Viereinhalb Jahre lang haben sieben deutsche Forscher, fünf wissenschaftliche Mitarbeiter und ungezählte Hilfskräfte Akten analysiert und Interviews geführt. Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sollten sie vor allem zwei Fragen beantworten: Wie groß war das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs? Welche Besonderheiten der katholischen Kirche haben die Taten und ihre Vertuschung begünstigt?

Quelle: https://www.zeit.de/2018/38/sexueller-missbrauch-bischoefe-kirche-studie/komplettansicht

Missbrauchsstudie dokumentiert Tausende sexuelle Übergriffe

in Allgemein, Deutschland, Missbrauch

Eine neue Studie der katholischen Kirche offenbart: Mindestens 1670 Kleriker haben sich von 1946 bis 2014 an Schutzbefohlenen vergangen. Und der Missbrauch dauert offenbar noch an.

Die katholische Kirche in Deutschland hat ein massives Problem im Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Priester und Ordensleute. Dies ist das Ergebnis der MHG-Studie, dem Report eines Forschungskonsortiums der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz bestellte, streng vertrauliche Studie soll am 25. September von Kardinal Reinhard Marx in Fulda vorgestellt werden. Dem SPIEGEL liegt die Zusammenfassung der Ergebnisse vor.

Demnach wurden mehr als 38.000 Personal- und Handakten aus 27 deutschen Diözesen untersucht und ausgewertet. Für den Zeitraum von 1946 bis 2014 zählt die Studie 3677 überwiegend männliche Minderjährige als Opfer sexueller Vergehen. 1670 Kleriker werden der Taten beschuldigt.

Mehr als die Hälfte der Opfer waren zum Tatzeitpunkt maximal 13 Jahre alt. In etwa jedem sechsten Fall kam es zu unterschiedlichen Formen der Vergewaltigung. Drei Viertel aller Betroffenen standen mit den Beschuldigten in einer kirchlichen oder seelsorgerischen Beziehung.

Die vorliegenden Zahlen werden als konservative Annahme bezeichnet. „Erkenntnisse über das Dunkelfeld wurden nicht erlangt“, schreiben die Autoren der Studie: „Damit unterschätzen alle Häufigkeitsangaben die tatsächlichen Verhältnisse“.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-kirche-in-deutschland-studie-zaehlt-3677-missbrauchsopfer-a-1227688.html

Als Kind missbraucht, von der Klasnic Kommission verraten

in Missbrauch, Pressemeldungen

Schützte Bischof Schwarz den Täter?

(Klagenfurt, Moosburg, Wien, 15.6.18, PUR) Nach seiner Versetzung von Gurk nach St. Pölten holt Bischof Schwarz ein Fall von Vertuschung sexueller Gewalt ein: J.B. wuchs vom Babyalter an im Kärntner SOS Kinderdorf Moosbruck auf. Als 11jähriger Ministrant entnahm er 20 Schilling aus dem Spendenkorb, um Süßigkeiten zu kaufen. Diakon L. hatte dies beobachtet. Fortan erpresste er ihn und zwang ihn zu sexuellen Handlungen. Dabei drohte er ihm auch mit dem Verlust seines Zuhauses im SOS Kinderdorf, falls er sich wehrte.

https://vimeo.com/275124092

Anale Vergewaltigung und Drohungen
Eineinhalb Jahre lang musste er Diakon L. mit der Hand sowie auch oral befriedigen und wurde auch anal von ihm vergewaltigt. Jack.B. wurde dabei verletzt und betonte ständig, dass er dies nicht wolle. Doch der Geistliche setzte ihn unter Druck, gab ihm als Einzigen einen Fünfer in Religion und stellte ihm nach, als der Jugendliche aus Angst das SOS Kinderdorf wechselte.

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(PM) Zur Adoption gedrängt, Priester noch im Amt, Kardinal Schönborn involviert. Hinweise auf illegale Eizellenentnahme. – Das Video!

in Missbrauch, Pressemeldungen, TV & Filme

(Hollabrunn, Wien, 10.5.18) Ein Doku-Video mit schockierenden Details ihrer Lebensgeschichte hat Clara D. nun freigegeben – jene Frau, die von einem Priester zweimal geschwängert und zur Adoptionsfreigabe genötigt wurde. Denn Clara D. möchte einiges deutlich machen. Die Erzdiözese Wien leugnet zuletzt, dass Clara der kirchlich geführten Klasnic-Kommission gegenüber den Missbrauch erwähnt hat – was Clara jedoch sehr wohl getan hat, wie sie betont. Überdies seien ihr von der von Kardinal Schönborn persönlich eingesetzten Klasnic-Kommission EUR 1.500.- als „Soforthilfe“ angeboten worden. „Wir haben es hier mit einem Missbrauchsfall zu tun, der an Abscheulichkeit den Fall Groer sogar noch übersteigt. Insbesondere die vom Opfer glaubhaft geschilderte erzwungene Eizellenentnahme im Rahmen monatlicher gynäkologischer Eingriffe (könnten ein bisher nie dagewesenes Verbrechen im kirchlichem Umfeld darstellen“, so Sepp Rothwangl, Obmann der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt. Die Plattform hat letzte Woche diesen jüngsten Kirchenskandal aufgedeckt. Zuvor hatte die Erzdiözese Wien (nachdem mehrere Medien schon recherchiert hatten), den Fall selbst bekanntgegeben müssen, dabei allerdings wesentliche Fakten ausgelassen, offensichtlich um zu verharmlosen.

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Als Minderjährige von Pfarrer geschwängert: Eine Frau klagt an

in Betroffene berichten, Missbrauch, Pressemeldungen

Klosterschülerin im Erziehungsheim sexuell misshandelt, verprügelt, geschwängert und zur Adoptionsfreigabe gezwungen. Kardinal Schönborn schützte den Täter – er ist bis heute in kirchlicher Jugendarbeit in Wien aktiv. Schlimmer Verdacht: Wurden Schülerinnen ohne deren Wissen Eizellen entnommen?

(Hollabrunn, Wien, 4.5.18) Clara (Name geändert) wurde schon als Kind sexualisierte Gewalt angetan. In Bulgarien geboren und von ihrem Stiefvater jahrelang misshandelt, flüchtete sie mit ihrer Mutter nach Österreich. Mit 13 kam sie nach längerem Martyrium ins Schwesternkloster Hollabrunn. Clara konnte kein Deutsch, aber alle wussten bald, dass sie sexuelle Gewalt erlitten hatte. Sie galt als Freiwild und musste –nach ihren Angaben- dem dortigen Kaplan V. sexuell zu Diensten sein. Schon bei der ersten Beichte soll er übergriffig geworden sein, erinnert sich Clara: „Der Kaplan sagte mir, dass Gott mir meine Kindersünden nur vergibt, wenn ich ihn im Beichtstuhl oral befriedige.“ So ging es dann unter Drohungen und Einschüchterungen jahrelang weiter.

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