betroffen.at

10 Fragen an die Politik – Die Antworten sind da.

in Politik

Fazit:
Grüne und SPÖ machen Druck auf Kirche und Justiz
ÖVP: Nichts neues. Die Meinung von Schönborns Täterkommission wird nachgebetet
FPÖ+BZÖ: Keine Antworten, trotz Nachfrage. Verdacht: Law and Order Politik ja, Opferschutz nein.

SPÖ: 10 Fragen Missbrauch in Kirche [pdf]
GRUENE: 10 Fragen Missbrauch in Kirche [pdf]
ÖVP: 10 Fragen Missbrauch in Kirche [pdf]

29.4.10 Hearing im Parlament: Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt richtet 10 Fragen an die Politik

in Allgemein

Missbrauch und Verbrechen in der Kirche:
10 Fragen an die Politik

1. Vertretung der Opfer: Die einzige kirchenunabhängige Stelle, welche derzeit Opfer kirchlicher Gewalt vertritt, ist unsere private Initiative. Wollen Sie diese Plattform unterstützen? Wenn ja: Wie? Politisch, finanziell? Wenn nein: Warum nicht?

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Klasnic erhielt hohen Papst Orden

in Medienberichte

Befangene Klasnic-Kommission verunmöglicht unabhängige Untersuchung der Kirchenverbrechen

(26.4.2010 PUR) Die Kirche rund um Kardinal Schönborn zieht alle PR-Register, um eine offensichtlich gefürchtete staatliche Untersuchungskommission durch eine eigene, vorgetäuscht „unabhängige“ Kommission zu verhindern. Dass die von Schönborn designierte Kommissions-Leiterin Waltraud Klasnic jedoch keineswegs unabhängig ist, zeigt auch die Tatsache, dass ihr im Jahre 2003 der päpstliche „Gregorius-Orden für den Eifer in der Verteidigung der katholischen Religion“ verliehen wurde. Es ist dies eine der ranghöchsten Auszeichnungen, die der Papst an Laien verleiht. „Wer immer in dieser Kommission sitzen mag, sie ist und bleibt eine von der Kirche und damit von Tätervertretern eingesetzte, bezahlte und gesteuerte Gruppe“, ärgert sich Klaus Fluch von der Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt. Die Plattform sieht die Kommission als bloßes Feigenblatt, um die Gründung einer staatlichen unabhängigen Kommission nach irischem Vorbild zu verhindern.

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„Schlag ihn aufs Gesäß, solange er noch klein ist“

in Allgemein

Von Holger Eich

Eine Anruferin unserer Hotline wies uns vor kurzem darauf hin, dass im Katechismus der Katholischen Kirche (KKK) aus dem Jahr 1993 unter der Überschrift „Pflichten der Eltern“ folgender Vers aus dem Buch Sirach zitiert wird:

Wer seinen Sohn liebt, hält den Stock für ihn bereit, damit er später Freude erleben kann. Wer seinen Sohn in Zucht hält, wird Freude an ihm haben“ (Sir 30, 1-2).

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Verlassen die Prügel-Hirten ihr Schiff? ( Teil 1)

in Allgemein

Von Holger Eich

Die gute Nachricht zuerst: Der Mixa geht ab. Jener Augsburger Bischof, dem vorgeworfen wurde, Kinder geprügelt zu haben, und der auf diesen Vorwurf so reagierte, dass er den Opfern Klagen androhte. Derselbe Bischof, der vermutlich seinen Bischofsring aus Spendengelder für ein Waisenhaus bezahlen ließ – er ist nicht mehr haltbar. Nachdem einige deutsche Bischöfe ihm zur inneren Einkehr rieten, bat er nun den Papst um seinen Rücktritt. Spät, aber doch!

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BM Bandion-Ortners Stellungnahme große Enttäuschung für die Opfer

in Medienberichte

Staatliche Kommission auf Vorschlag von Grünen und SP-Justizsprecher Jarolim richtig und demokratiepolitische Pflicht
(Wien 21.4.10 PUR) Die Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt begrüßt die Initiative der Grünen, den Kirchenmissbrauchs-Skandal im Parlament zu diskutieren. Die Plattform nimmt hingegen mit Enttäuschung die Stellungnahme von BM Bandion-Ortner zur Kenntnis. „Lediglich Betroffenheit zu artikulieren, ohne konkrete politische und juristische Schritte zu setzen, ist zu wenig. Die Justizministerin blieb heute in allen wesentlichen Punkten Antwort schuldig. Mehr noch: es entsteht der Eindruck, dass hier Täter bzw. die Kirche eine Bevorzugung durch die Justizministerin genießen“ erklärt Klaus Fluch von der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt. So verschickt die Ministerin zwar Presseaussendungen gemeinsam mit Kardinal Schönborn (www.ots.at), ist aber nicht bereit, Opfer kirchlicher Gewalt anzuhören oder diese zu vertreten.

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Erhebungen durch die Justiz statt Runder Tisch mit Politikern

in Medienberichte, Pressemeldungen

(PM) Missbrauchsskandal:
– Betroffene von Minister-Tisch ausgeschlossen
– Lukriert Klasnic Kirchen-Gelder über eigene PR-Agentur?

(13.4.10 PUR) Erhebungen durch die Justiz statt Runder Tisch mit Politikern
„Die, um die es geht, werden wieder ausgegrenzt“ kommentiert die „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ den Runden Tisch, den BM Bandion-Ortner und ÖVP-Chefin Marek für 13.4. anberaumt haben und zu dem keine Opfervertreter eingeladen wurden (Klasnic hat indes aus „terminlichen“ Gründen abgesagt). Mit Waltraud Klasnic sei lediglich eine von Schönborn eingesetzte „Täter-Vertreterin“ geladen worden, kritisiert die unabhängige Plattform. Kritisiert wird ferner, dass es immer noch keine staatliche Untersuchung des massenhaften sexuellen Missbrauchs und der systematischen Vertuschungen durch die Kirche gibt. Um die Täter zu schützen, haben sich die Kirchenoberen jahrzehntelang über die geltenden Gesetze hinweggesetzt: heute tun sie dies immer noch. Es scheint, als ob Justiz und Politik diesem Treiben tatenlos zusehen würde.

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Bedauern und Verspotten

in Allgemein

Die Doppelstrategie der römisch-katholischen Kirche im Umgang mit ihren Opfern

Von Holger Eich

Ist es denn nur Zufall, wenn wir in der letzten Woche so scheinbar unvereinbare Meldungen aus den Reihen des römisch-katholischen Klerus hören durften? Auf der einen Seite dankt der Kardinalerzbischof von Wien mit bewegter Stimme im Stephansdom den Opfern, dass sie ihr Schweigen über die an ihnen verübten Verbrechen gebrochen haben:  „Wir, Gottes Volk, seine Kirche, tragen miteinander an dieser Schuld„.  Klare, deutliche Worte – so urteilte die Österreichische Presse. Doch: „Wir, Gottes Volk. Seine Kirche“?

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Karfreitags-PK

in Missbrauch, Pressemeldungen

Opfer brechen ihr Schweigen – Missbrauch in der röm.-kath. Kirche

Dr. Werner Schostal, Rechtsanwalt und Schadenersatzexperte Wien
Dr. Manfred Deiser, Psychotherapeut, Mitinitiator „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ (Beirat)
Klaus Fluch, Betroffener
Mag. Holger Eich, Psychologe, Fachgebiet: Gewalt gegen Kinder, kirchenunabhängige Hotline

Entschuldigungen und Demutsgebete reichen nicht –
Betroffene fordern Gerechtigkeit

(Wien, 2.4.10 PUR)


Taten statt Worte fordert die neue Selbsthilfe-Plattform „Betroffene kirchlicher Gewalt“. Opfer und interdisziplinäre ExpertInnen haben sich zusammengeschlossen. Sie geben sich nicht mit kirchlichen Schuldeingeständnissen zufrieden und mit der Gründung kirchlicher Anlaufstellen, die keinerlei Transparenz gewährleisten. Stattdessen erwarten sie sich rechtliche Verfolgung der Täter sowie Schadenersatz-Zahlungen.

Forderungen:

  • Unabhängige staatliche Kommission nach irischem Vorbild
  • Erfassung der Geschädigten und deren Vernetzung
  • Kostenübernahme von Psychotherapie solange wie notwendig, allenfalls lebenslang
  • Öffnung der geheimen Kirchenarchive für die Staatsanwaltschaft
  • Weitergabe aller Verdachtsfälle an die Justiz, auch durch die Kirchliche Ombudsstellen
  • Gründung eines kirchenunabhängigen Fonds
  • Angemessene Entschädigung der Opfer

Verjährungsfristen revidieren
Opfer-Anwalt Werner Schostal zweifelt daran, ob die Verjährung in Anbetracht des ungeheuren Ausmaßes der Verbrechen menschenrechtskonform ist: „Angesichts der immer noch bestehenden psychischen Schäden sind Verjährungsfristen in Frage zu stellen“, kündigt er an. Nach Ostern soll eine Vernetzung sämtlicher Betroffenen-Gruppierungen erfolgen, auch mit amerikanischen Opfer-Vereinigungen und Anwälten wird die Plattform kooperieren. Die Mitverantwortung des Papstes wird geprüft.

Hotline: Grausamkeit und Demütigungen
Über 150 Betroffene haben sich innerhalb der ersten 8 Tage bei der neuen unabhängigen Plattform-Hotline gemeldet. Erstes Fazit: es sind Buben ebenso wie Mädchen unter den Opfern, auch die Täter sind beiderlei Geschlechts. Die Anrufenden berichten von seelischer, psychischer und physischer Gewalt, von Sadismus, schwarzer Pädagogik, Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch. Viele sprachen im Rahmen der Hotline erstmals über die schrecklichen Erlebnisse, die älteste Anruferin war 90 Jahre alt. Den meisten geht es weniger um Geld, sondern sie nehmen die Chance wahr, erstmals in ihrem Leben als Opfer gesehen zu werden und sich zu vernetzen. Manche wünschen sich auch eine schlichte Entschuldigung von ihrer/m PeinigerIn.

Kirche kann sich nicht selbst kontrollieren
Die neue, von Alt-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic geleitete Kirchenkommission wird von der Plattform abgelehnt: „Sie ist von der Kirche beauftragt, bezahlt und gelenkt. Was soll also dabei herauskommen?“ fragt Klaus Fluch von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“. Eine Institution könne sich nicht selber kontrollieren, schon gar nicht, was Verbrechen eines derartigen Ausmaßes betrifft. „Klasnic ist eine Täter-Beauftragte, keine Opfer-Beauftragte“, bringt es Sepp Rothwangl, Leiter einer weiteren Betroffenen-Gruppe auf den Punkt. Es könne nicht sein, dass die Kirche sich eine Kommission nach eigenen Gutdünken zurechtlege. Der von Christoph Schönborn bestellten Klasnic wirft die Plattform zu große Kirchennähe vor, immerhin ist sie Vorsitzende der „Freunde des Grazer Priesterseminars“. Gefordert wird hingegen eine unabhängige Kommission nach irischem Vorbild.

Kircheneigene Kommission soll intern agieren
Stattdessen könnte die kircheneigene Kommission – unter Leitung der überzeugten Katholikin Klasnic – dazu beitragen, dass die internen Rahmenbedingungen, die zu den Übergriffen beigetragen haben, sowie die systematischen Vertuschungsstrukturen aufgearbeitet werden. Auch soll die kirchliche Sexualmoral endlich an das 21. Jahrhundert angepasst werden – Stichwort:  Rolle der Frauen, Zölibat, Aufklärung, Verhütung.

26.3.1995: Christoph Schönborn über Kardinal Groer

in Missbrauch, Pressemeldungen

Opfer brechen ihr Schweigen – Missbrauch in der röm.-kath. Kirche

Dr. Werner Schostal, Rechtsanwalt und Schadenersatzexperte Wien
Dr. Manfred Deiser, Psychotherapeut, Mitinitiator „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“ (Beirat)
Klaus Fluch, Betroffener
Mag. Holger Eich, Psychologe, Fachgebiet: Gewalt gegen Kinder, kirchenunabhängige Hotline

Entschuldigungen und Demutsgebete reichen nicht –
Betroffene fordern Gerechtigkeit

(Wien, 2.4.10 PUR)


Taten statt Worte fordert die neue Selbsthilfe-Plattform „Betroffene kirchlicher Gewalt“. Opfer und interdisziplinäre ExpertInnen haben sich zusammengeschlossen. Sie geben sich nicht mit kirchlichen Schuldeingeständnissen zufrieden und mit der Gründung kirchlicher Anlaufstellen, die keinerlei Transparenz gewährleisten. Stattdessen erwarten sie sich rechtliche Verfolgung der Täter sowie Schadenersatz-Zahlungen.

Forderungen:

  • Unabhängige staatliche Kommission nach irischem Vorbild
  • Erfassung der Geschädigten und deren Vernetzung
  • Kostenübernahme von Psychotherapie solange wie notwendig, allenfalls lebenslang
  • Öffnung der geheimen Kirchenarchive für die Staatsanwaltschaft
  • Weitergabe aller Verdachtsfälle an die Justiz, auch durch die Kirchliche Ombudsstellen
  • Gründung eines kirchenunabhängigen Fonds
  • Angemessene Entschädigung der Opfer

Verjährungsfristen revidieren
Opfer-Anwalt Werner Schostal zweifelt daran, ob die Verjährung in Anbetracht des ungeheuren Ausmaßes der Verbrechen menschenrechtskonform ist: „Angesichts der immer noch bestehenden psychischen Schäden sind Verjährungsfristen in Frage zu stellen“, kündigt er an. Nach Ostern soll eine Vernetzung sämtlicher Betroffenen-Gruppierungen erfolgen, auch mit amerikanischen Opfer-Vereinigungen und Anwälten wird die Plattform kooperieren. Die Mitverantwortung des Papstes wird geprüft.

Hotline: Grausamkeit und Demütigungen
Über 150 Betroffene haben sich innerhalb der ersten 8 Tage bei der neuen unabhängigen Plattform-Hotline gemeldet. Erstes Fazit: es sind Buben ebenso wie Mädchen unter den Opfern, auch die Täter sind beiderlei Geschlechts. Die Anrufenden berichten von seelischer, psychischer und physischer Gewalt, von Sadismus, schwarzer Pädagogik, Machtmissbrauch und sexuellem Missbrauch. Viele sprachen im Rahmen der Hotline erstmals über die schrecklichen Erlebnisse, die älteste Anruferin war 90 Jahre alt. Den meisten geht es weniger um Geld, sondern sie nehmen die Chance wahr, erstmals in ihrem Leben als Opfer gesehen zu werden und sich zu vernetzen. Manche wünschen sich auch eine schlichte Entschuldigung von ihrer/m PeinigerIn.

Kirche kann sich nicht selbst kontrollieren
Die neue, von Alt-Landeshauptfrau Waltraud Klasnic geleitete Kirchenkommission wird von der Plattform abgelehnt: „Sie ist von der Kirche beauftragt, bezahlt und gelenkt. Was soll also dabei herauskommen?“ fragt Klaus Fluch von der „Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt“. Eine Institution könne sich nicht selber kontrollieren, schon gar nicht, was Verbrechen eines derartigen Ausmaßes betrifft. „Klasnic ist eine Täter-Beauftragte, keine Opfer-Beauftragte“, bringt es Sepp Rothwangl, Leiter einer weiteren Betroffenen-Gruppe auf den Punkt. Es könne nicht sein, dass die Kirche sich eine Kommission nach eigenen Gutdünken zurechtlege. Der von Christoph Schönborn bestellten Klasnic wirft die Plattform zu große Kirchennähe vor, immerhin ist sie Vorsitzende der „Freunde des Grazer Priesterseminars“. Gefordert wird hingegen eine unabhängige Kommission nach irischem Vorbild.

Kircheneigene Kommission soll intern agieren
Stattdessen könnte die kircheneigene Kommission – unter Leitung der überzeugten Katholikin Klasnic – dazu beitragen, dass die internen Rahmenbedingungen, die zu den Übergriffen beigetragen haben, sowie die systematischen Vertuschungsstrukturen aufgearbeitet werden. Auch soll die kirchliche Sexualmoral endlich an das 21. Jahrhundert angepasst werden – Stichwort:  Rolle der Frauen, Zölibat, Aufklärung, Verhütung.