Gottes missbrauchte Dienerinnen
4 Feb, 2020 in Medienberichte, Missbrauch, TV & Filme, ZentralafrikaARTE 05 03 2019
ARTE 05 03 2019
St. Pölten, Essen/D (OTS) – Am letzten Wochenende wurde ein Missbrauchsverdacht rund um Altbischof Küng bekannt: Versuchte Vergewaltigung eines Pfarrers nach Gabe von K.O. Tropfen durch den Bischof, der auch studierter Mediziner ist. Nun tun sich neue Abgründe rund um den ehemaligen Familienbischof und Ex-Vorsitzenden der „Stiftung Opferschutz“ auf: So hat ausgerechnet Küng (als Chef) ein paar Monate nach dem angeblichen Vergewaltigungsversuch sein Opfer (als Mitarbeiter) zu einem “psychiatrischen Schwulentest” zu einem deutschen Gerichtspsychiater (Forensik) beordert. Dieser schickte dann sein „wissenschaftlich begründetes psychiatrisch-psychologisches Gutachten“ direkt an „seine Exzellenz Herrn Bischof DDr. Klaus Küng“. Das Opfer wurde von dem Psychiater und einem Psychologen über zwei Tage in ein Kreuzverhör genommen, um herauszufinden, ob der Jungpriester denn homosexuell sei (!).
„Wir schämen uns für Bischof Küng“
„Wir sind fassungslos und schämen uns für den ehemaligen Opus Dei Bischof Küng”, sagt auch Sepp Rothwangl von der Plattform Betroffener Kirchlicher Gewalt. “Menschenverachtender kann man kaum mehr sein. Wir fordern Küng nun auf, alles auf den Tisch zu legen. Und auch die Klasnic Kommission soll etwaige Missbrauchsbeschwerden über ihren ehemaligen Chef offenlegen.” Von der Justiz verlangt die Plattform ein entschiedenes Vorgehen, sowie Hausdurchsuchungen in den Ombudsstellen und bei der Klasnic-Kommission durchzuführen. “Wir vermuten, dass hier viele Straftaten archiviert sind und vor der Justiz versteckt werden sollen“.
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Schriftsteller Josef Haslinger war als Kind religiös, sogar davon überzeugt, Priester werden zu wollen. Auf perfide Weise haben Patres sein Zutrauen ausgenutzt und ihn sexuell missbraucht. Ein Gespräch über die katholische Kirche.
https://www.zdf.de/kultur/aspekte/kirche-und-missbrauch-josef-haslinger-im-gespraech-100.html
12 min, Video verfügbar bis 31.01.2021
St. Pölten, Wien (OTS) – „Im Zuge meiner persönlichen Aufarbeitung habe ich als katholischer Priester Bischof Küng das, was er mir angetan hat, bereits verziehen. Ich will ihn nicht zur Rechenschaft gezogen oder bestraft sehen. Das habe ich bereits in meiner kircheninternen Anzeige ausdrücklich betont und meinerseits alles getan, deren Folgen für ihn so gering wie möglich zu halten. Was ich zuerst und vor allem erreichen möchte ist, dass ein derartiger Machtmissbrauch, wie er von Bischof Küng seinerzeit verübt wurde und in der Kirche theoretisch nach wie vor möglich wäre, zukünftig nicht mehr vorkommen kann.
Victimblaming
Die Diözese St. Pölten hat nach dem öffentlichen Bekanntwerden der Missbrauchsanzeige gegen Bischof Küng unverzüglich und bedenkenlos die Täterperspektive eingenommen und in vollständiger Täter-Opfer-Umkehr alles getan, um mich in der Öffentlichkeit zu diskreditieren. Diese altbekannte Reaktion kirchlicher Einrichtungen auf das Bekanntwerden von Missbrauch durch Kleriker, namentlich durch hochrangige Kleriker, sollte eigentlich längst überwunden sein. Wie sollen sich andere Betroffene – zumal solche, die ebenfalls nach wie vor im Dienst der Kirche stehen – je wieder vertrauensvoll an kirchliche Missbrauchsbeauftragte und ähnliche Einrichtungen wenden können, wenn sie befürchten müssen, von Seiten diözesaner Pressesprecher umgehend einem derart massiven Victimblaming ausgesetzt zu werden?
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St. Pölten, Wien (OTS) – Schwere Vorwürfe werden gegen den ehemaligen Familienbischof Klaus Küng erhoben. Dieser wurde 2004 zum Apostolischen Visitator bestellt, um in dem wegen des Verdachts von Homosexualität und Kinderpornografie in Verruf geratenen St. Pöltener Priesterseminar für Ordnung zu sorgen. Ein damaliger Priester und Subregens wollte eine Aussprache mit seinem neuen Chef Bischof Küng. Der Priester musste zuvor von seinem Amt als Subregens zurücktreten, weil Küng ihn für die Zustände im Seminar mitverantwortlich machte, was später weder die Justiz noch der Vatikan bestätigten.
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Bangui – Das UN-Nothilfebüro Ocha hat die Zusammenarbeit mit der Dachorganisation Caritas Internationalis in der Zentralafrikanischen Republik vorübergehend auf Eis gelegt. Grund dafür seien „ernste Missbrauchsvorwürfe“ gegen den früheren Landesdirektor, einen belgischen Priester, berichtete laut Kathpress die BBC am Samstag.
Der Standard: https://www.derstandard.at/story/2000111430223/belgische-caritas-schickte-paedophilen-priester-nach-zentralfarika
CNN hat eine umfangreiche Reportage über den Pädophilen Priester veröffentlicht
How a Catholic order dedicated to protecting children failed them
By Nima Elbagir, Barbara Arvanitidis, Katie Polglase, Bryony Jones and Alex Platt
https://edition.cnn.com/interactive/2019/11/africa/luk-delft-intl/
(Wien, 22.11.19, PUR) Österreich soll säkularer werden. Mit diesem Anspruch versammeln sich die Humanisten des Landes am 30.11.19 im Rahmen eines prominent besetzten Kongresses. Der Trend „raus aus der Religion“ ist offensichtlich, denn die Mitgliedschaften bei den Glaubensgemeinschaften sind rückläufig. Andererseits erwacht auch eine konservative Gegenbewegung: Durch die Einwanderung nach Österreich etablieren sich zunehmend mehr Religionen, welche die gleichen Privilegien einfordern wie die katholische Kirche in Österreich. Das behindert jedoch das Funktionieren des Gemeinwesens und wird auch demokratiepolitisch immer bedenklicher. Entsprechend fordern die Humanisten auch eine Festschreibung der Säkularität in der Verfassung, eine Äquidistanz vom Staat zu den Religionsgemeinschaften sowie die gleichen Rechte für Weltanschauungsgemeinschaften nach deutschem Vorbild.
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Joseph Ratzinger wusste von sexuellen Missbräuchen noch bevor er Papst wurde. Nun zeigt die Doku „Verteidiger des Glaubens“ das perfide Vertuschungssystem des Vatikans.
Der britisch-deutsche Regisseur Christoph Röhl nimmt in diesem ausgesprochen seriösen Dokumentarfilm eine kritische Haltung ein. Letztlich zeichnet er Ratzinger als tragische Figur. Schritt für Schritt belegt Röhl mit einer analytischen Argumentation auf hohem Niveau, dass Ratzinger die Kirche auf einen falschen Weg gebracht hat, um sie vor dem angeblichen Werteverfall der modernen Gesellschaft – sein Spruch von der „Diktatur des Relativismus“ kommt im Film vor – zu beschützen. Er habe die Kirche festigen und ihre Lehre vor Verwässerung schützen wollen. Mehr noch, er habe an den absoluten Wahrheitsanspruch der katholischen Lehre geglaubt, an unumstößliche Prinzipien, die über Zweifel und weltliche Kritik erhaben sind.
Der Humanistische Verband Österreich ladet zur Filmvorführung und anschließender Diskussion mit Betroffenen ein.
Begleitet von der Kamera suchen die Betroffenen die Tatorte von damals auf – unter anderen führen uns zwei Geschichten nach Seekirchen am Wallersee.
Ein beklemmender Einblick in das wohl größte Verbrechen der Nachkriegszeit. Der unaufgearbeitete Missbrauch bleibt ein Trauma quer durch die Gesellschaft, ermöglicht durch ein Milieu der Unterdrückung und der Gottesfürchtigkeit. Eine Anklage, die sprachlos macht, aber auch Hoffnung: „Ich habe alles gesagt, ich bin jetzt kein Opfer mehr“, sagt einer der Protagonisten des Films.
Eintritt freie Spende
Die Kinder lassen grüßen, Dokumentarfilm (A) 2016
Regie & Kamera: Patricia Josefine Marchart
www.die-kinder-lassen-gruessen.at
Eine Veranstaltung von: Humanistischer Verband Österreich
www.humanisten.at
Rechtsanwalt Dr. Roman Schiessler berichtet in seinem Weblog regelmäßig über sexuelle Gewalt an Minderjährigen aus der Sicht eines Juristen – fundiert und qualifiziert.
Ein paar spannende und informative Artikel aus seinem Blog
Alle Artikel finden Sie unter:
www.ra-dr-schiessler.at/blog.php