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Missbrauch: Kirche verhindert bei Gericht Entschädigungen

in Missbrauch, Pressemeldungen

Entgegen Schönborns Beteuerungen in der Öffentlichkeit wendet Kirche bei Gericht konsequent Verjährung ein

 

(Wien, 19.2.19, PUR) Im Fernsehen hat Kardinal Schönborn gegenüber der ehemaligen Nonne Doris Wagner behauptet, die Kirche verzichte im Falle von Gerichtsverfahren auf Verjährung. Dies ist unwahr, denn die Praxis der letzten Jahre zeigt: die Kirche hat in jedem einzelnen Fall Verjährung eingewendet, wenn ein Opfer sich an das Gericht wandte. So wurden in zahlreichen Fällen zivilrechtliche Schadenersatzleistungen verhindert – und das angesichts schwerster Gewaltstraftaten von sadistischer Folter, jahrelangen Schlägen, perversen Vergewaltigungen an Kindern, die Leben zerstört haben.

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Kommentar zu Schönborns Video-Botschaft von Sepp Rothwangl

in Betroffene berichten

Das Wichtigste ist Zuhören – Botschaft von Kardinal Schönborn zum „Anti-Missbrauchsgipfel“ in Rom
https://religion.orf.at/stories/2964777/

Schönborns Worte und sein Einsehen kommen bei Weitem zu spät und sind unglaubwürdig. Die Beteuerungen, Bußen und Entschuldigungen sind nur leere Worthülsen ohne wirkliche Änderung in der Einstellung. So spricht er noch immer von Missbrauchsopfern, was zeigt, dass er Kinder noch immer als Dinge versächlicht, die man gebrauchen und daher auch missbrauchen kann, also lebenslang als nicht selbstbestimmte Opfer bezeichnen kann. Er sieht sie nicht als Personen, Menschen, sondern als Schafe, Lämmer und er ist der Hirte.

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Türanhänger „STERNSINGER NEIN DANKE“

in Allgemein

Zusendung gegen eine Spende von € 2.- / pro Stk. für die Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt, plus € 1,- Porto.

Bestellung mit Angabe von Stück-Anzahl und Adresse bei vernetzung@betroffen.at.
Mit Bestätigung der Bestellung erfolgt Angabe der Bankverbindung und nach Überweisung werden der/die Anhänger per Post versendet.

Selbstabholung gegen eine Spende von € 2.- / pro Stk. nach telefonischer Terminvereinbarung: 01/522 40 28 (Werbeagentur FOX, Halbgasse 7, 1070 Wien).

Jarolim-Vorstoß für rechtliche Besserstellung von Kirchenopfern

in Pressemeldungen, Prozesse

Ausweitung der Heimopferrente.Verjährung von sexuellem Missbrauch abschaffen, Religionsgemeinschaften sollen künftig selbst Opferentschädigung bezahlen. Plattform Betroffener kirchlicher Gewalt begrüßt Vorstoß.

(Wien,Graz, 29.11.18, PUR) „Ist sexuelle Gewalt weniger schrecklich, wenn sie in Pfarren passiert als in kirchlichen Kinderheimen?“. Diese beklemmende Frage stellen sich viele Opfer, die in Pfarren vergewaltigt oder missbraucht wurden. Anlassfall eines nun sogar beim VfGH anhängigen Verfahrens ist solch eine Ungleichbehandlung eines steirischen Opfers. Der 52-jährige Akademiker wurde derart massiv geschändet, dass er erwerbsunfähig wurde. Infolgedessen fordert er eine lebenslange Opferrente nach dem Heimopferrentengesetz (HOG), doch dieses begünstigt nur Personen, „die sich in entsprechenden Einrichtungen der Kirchen befanden“.

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Herr M. L. berichtet

in Betroffene berichten

Es ist nicht einfach, ich habe gerade elf Wochen Therapie hinter mir und trotzdem stehe ich immer noch neben mir!

Meine Geschichte ist, dass ich meine Frau betrogen habe und für mich nach den Grund gesucht habe, ich wollte wissen warum ich mich so verhalte!

Immer wieder habe ich mich im Netz nach anderen Frauen umgesehen, jedoch wenn es intimer wurde habe ich den Kontakt abgebrochen!
Dann hatte ich mit einer Kollegin eine Affäre, jedoch nicht mit ihr geschlafen! So der Stand jetzt!

Vor zwei Jahren habe ich eine Verhaltenstherapie gemacht, in der wir nach einem Jahr, nach intensiver Arbeit darauf kamen: Säckchen in meiner Kindheit , als ich Messdiener war von dem Pastor missbraucht wurde! wie folgt!

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Frau C.K. berichtet

in Betroffene berichten

Ich habe alle Notizen etc. vernichtet, um Abstand zu gewinnen, aber manches vergisst man nie.

1970/71. Begonnen hat meine Kirchenkarriere in der 2. Klasse, weil ich so gut lesen konnte. Ich musste meinen Unterricht verlassen um zu üben, wann immer jemand für einen Gottesdienst gebraucht wurde um irgendetwas vorzulesen. Meine Mitschüler hatten Unterricht, ich musste lesen üben gehen in die Klasse, die gerade den Gottesdienst vorbereitete. Ich wollte das nicht und fühlte mich ausgenutzt. Sie verfügten über mich wie über einen Gegenstand.

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Sexueller Missbrauch – Das Ausmaß des Verbrechens

in Allgemein, Deutschland, Missbrauch

Zum ersten Mal gesteht die katholische Kirche in Deutschland ein, was sie erst jahrelang vertuscht und dann weiter beschönigt hat. Zum ersten Mal ließ sie den Kindesmissbrauch in ihren eigenen Reihen flächendeckend untersuchen. Die Ergebnisse der Untersuchung liegen der ZEIT exklusiv vor. Sie zeigen: 1670 Kleriker wurden zwischen 1946 und 2014 als Missbrauchsbeschuldigte innerhalb ihrer Kirche aktenkundig. 3677 Kinder und Jugendliche wurden nach Lage der Akten mutmaßlich zu Opfern. 4,4 Prozent aller Kleriker sollen im genannten Zeitraum Minderjährige sexuell missbraucht haben. „Diese Zahl stellt eine untere Schätzgröße dar“, heißt es in einer offiziellen Zusammenfassung der Studie.

Mit anderen Worten: Hinter den wichtigsten Zahlen, die hier erhoben wurden, steht ein unsichtbares „mindestens“. Viereinhalb Jahre lang haben sieben deutsche Forscher, fünf wissenschaftliche Mitarbeiter und ungezählte Hilfskräfte Akten analysiert und Interviews geführt. Im Auftrag der Deutschen Bischofskonferenz (DBK) sollten sie vor allem zwei Fragen beantworten: Wie groß war das Ausmaß des sexuellen Missbrauchs? Welche Besonderheiten der katholischen Kirche haben die Taten und ihre Vertuschung begünstigt?

Quelle: https://www.zeit.de/2018/38/sexueller-missbrauch-bischoefe-kirche-studie/komplettansicht

Missbrauchsstudie dokumentiert Tausende sexuelle Übergriffe

in Allgemein, Deutschland, Missbrauch

Eine neue Studie der katholischen Kirche offenbart: Mindestens 1670 Kleriker haben sich von 1946 bis 2014 an Schutzbefohlenen vergangen. Und der Missbrauch dauert offenbar noch an.

Die katholische Kirche in Deutschland hat ein massives Problem im Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Priester und Ordensleute. Dies ist das Ergebnis der MHG-Studie, dem Report eines Forschungskonsortiums der Universitäten Mannheim, Heidelberg und Gießen.

Die von der Deutschen Bischofskonferenz bestellte, streng vertrauliche Studie soll am 25. September von Kardinal Reinhard Marx in Fulda vorgestellt werden. Dem SPIEGEL liegt die Zusammenfassung der Ergebnisse vor.

Demnach wurden mehr als 38.000 Personal- und Handakten aus 27 deutschen Diözesen untersucht und ausgewertet. Für den Zeitraum von 1946 bis 2014 zählt die Studie 3677 überwiegend männliche Minderjährige als Opfer sexueller Vergehen. 1670 Kleriker werden der Taten beschuldigt.

Mehr als die Hälfte der Opfer waren zum Tatzeitpunkt maximal 13 Jahre alt. In etwa jedem sechsten Fall kam es zu unterschiedlichen Formen der Vergewaltigung. Drei Viertel aller Betroffenen standen mit den Beschuldigten in einer kirchlichen oder seelsorgerischen Beziehung.

Die vorliegenden Zahlen werden als konservative Annahme bezeichnet. „Erkenntnisse über das Dunkelfeld wurden nicht erlangt“, schreiben die Autoren der Studie: „Damit unterschätzen alle Häufigkeitsangaben die tatsächlichen Verhältnisse“.

Quelle: http://www.spiegel.de/panorama/gesellschaft/katholische-kirche-in-deutschland-studie-zaehlt-3677-missbrauchsopfer-a-1227688.html

Papst nimmt Rücktrittsgesuch von US-Kardinal an

in Allgemein

Papst Franziskus hat den früheren Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, aus dem Kardinalsstand entlassen. Der 88-Jährige soll Priesteranwärter und Minderjährige sexuell missbraucht haben.

Franziskus nahm das Rücktrittsgesuch des prominenten US-Kardinals an. Der emeritierte Erzbischof von Washington, Theodore McCarrick, dürfe auch keine öffentlichen Ämter mehr ausführen, teilte der Vatikan mit. McCarrick habe sein Rücktrittsgesuch am Freitag eingereicht. Der 88-Jährige muss nun laut Vatikan in einem Haus bleiben, wo er ein „Leben des Gebets und der Buße“ führen solle, bis die Vorwürfe gegen ihn vor einem Kirchengericht geklärt seien.
Nach Medienberichten soll McCarrick, der von 2001 bis 2006 die Erzdiözese Washington leitete, junge Priesteranwärter zum Sex genötigt sowie mindestens zwei Minderjährige missbraucht haben. Die bisher bekannt gewordenen Vorwürfe beziehen sich auf den Zeitraum zwischen 1970 und 1990 und damit auf die Zeit vor der Ernennung McCarricks zum Erzbischof der US-Hauptstadt.
Quelle: https://www.dw.com/de/papst-nimmt-rücktrittsgesuch-von-us-kardinal-an/a-44863247
siehe auch: https://www.nytimes.com/2018/07/28/world/europe/cardinal-theodore-mccarrick-resigns.html

Nachbetrachtung zum Sommerfest geschrieben von Gabriele K.

in Allgemein, Veranstaltungen

Als der blutrote Mond über unserer Stadt aufging, nahm ich an der Jahresversammlung der „Opfer kirchlicher Gewalt“ teil. Es war ein schöner, ruhiger Sommerabend unter reifen schwarzen Trauben, ein malerischer Garten voller freundlicher und glücklicher Menschen – so schien es. Ich war dort als Pastafari-Freund, ich konnte keine Geschichten erzählen. Meine Eltern haben mich atheistisch erzogen. Ich bin nie von den langen Armen der katholischen Kirche berührt worden und wenn – es war nur ein kleiner Witz für mich. Für MICH.

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